Mindelheim Bernadette Ruf hat derzeit einen Lauf. Bei den Internationalen Bodensee-Leichtathletik-Meisterschaften (IBL) in Mindelheim feierte die Hochspringerin vor knapp zwei Wochen mit einer übersprungenen Höhe von 1,72 Metern einen souveränen Sieg. Nun hat sie diese Leistung fast auf den Zentimeter genau wiederholt – und stand wieder ganz oben auf dem Siegertreppchen. Diesmal jedoch nicht in Mindelheim, sondern in Passau – bei den bayerischen Leichtathletikmeisterschaften. Nach acht Jahren holte die 22-Jährige wieder einen Landesmeistertitel.
Nicht nur wegen des IBL-Ergebnisses, als sie ihre Jahresbestleistung noch einmal gesteigert hatte, ging Bernadette Ruf in Passau als Favoritin in den Hochsprungwettkampf. Auch die Beständigkeit, mit der die Athletin des TSV Mindelheim ihre Leistung in dieser Saison abruft, machte sie zur Anwärterin auf den Sieg. „Derzeit läuft es einfach sehr gut. Ich habe kontinuierlich gute Versuche“, hatte Ruf noch nach ihrem Sieg in Mindelheim gesagt. Der Blick ging schon damals zu den bayerischen Meisterschaften nach Passau.
Dort wurde sie ihrer Favoritenrolle nun auch gerecht, auch wenn der Wettkampf durchaus nervenaufreibend war. Als einzige Athletin stieg sie erst bei einer Höhe von 1,61 Metern ein – und übersprang diese als einzige Teilnehmerin gleich im ersten Versuch. Ruf sah schon als sichere Siegerin aus, doch Stephanie Bichler aus Eggenfelden konterte im dritten Durchgang und überwand danach jeweils als Erste auch die nächsten beiden Höhen, sodass Bernadette Ruf in Zugzwang geriet. Doch mit einem Gewaltsprung, bei dem sie weit höher als die geforderten 1,68 Meter flog, blieb sie im Rennen.
Als die Mindelheimerin dann auch noch die 1,71 Meter im ersten Versuch überwinden konnte, war der Sieg sicher gestellt. Ruf verwies Stephanie Bichler (TV Eggenfelden/1,68 m) und Sarah Leidl (1. FC Passau/1,61 m) auf die Plätze zwei und drei. Nach ihrem Titel als 14-Jährige war dies ihr zweiter Erfolg bei den bayerischen Meisterschaften.
Knapp an der Goldmedaille gescheitert ist ein anderer Springer aus dem Unterallgäu: Der Pfaffenhausener Patrick Lutzenberger, der für den TSV Schwabmünchen antritt, musste sich im Weitsprung der A-Junioren nur dem späteren Sieger Lukas Auffinger (TSV Ottobrunn) geschlagen geben. Das aber dafür deutlich, denn Auffinger sprang mit seinem 6,98-Meter-Satz fast 30 Zentimeter weiter als Lutzenberger, der auf 6,67 m kam. Im Hochsprung, der zweiten Disziplin, bei der Patrick Lutzenberger an den Start ging, lief es nicht ganz so gut. Zwar stieg der Pfaffenhausener gleich mit einem erfolgreichen Versuch über 1,78 Meter ein. Doch die 1,83-Meter-Marke war schon etwas kritischer. Diese übersprang Lutzenberger erst im dritten Versuch. Bei der darauf folgenden Höhe über 1,88 m war dann jedoch Schluss. Am Ende belegte Lutzenberger den sechsten Platz.
Bayerische Mehrkampfmeisterschaften Am kommenden Wochenende kämpfen die bayerischen Mehrkämpfer in Wunsiedel (Oberpfalz) um die Medaillen und Platzierungen. Auch hier ist Pfaffenhausen indirekt mit drei Startern vertreten: Tobias Lutzenberger (TSV Schwabmünchen) wird im Zehnkampf an den Start gehen. Sein jüngerer Bruder Patrick Lutzenberger (TSV Schwabmünchen) wird den Fünfkampf bei den A-Junioren bestreiten. Dritte im Bunde ist Anna Kutter (TSV Schwabmünchen), die in Wunsiedel ihren ersten Siebenkampf bestreiten wird. (axe)