Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Mindelheim: Die neue Heimat nimmt Formen an

Mindelheim

Die neue Heimat nimmt Formen an

    • |

    Noch treffen sie sich im Vereinsheim in der Bahnhofstraße in Mindelheim. Einer ehemaligen Gaststätte, ohne Umkleidekabinen oder gar Fußballplatz vor der Haustüre. Doch bald schon ist das für den Mindelheimer Fußballverein Türkiyemspor Vergangenheit. Denn die Pläne und fast alle Genehmigungen – unter anderem ein einstimmiger Stadtratsbeschluss – für den Bau eines eigenen Sportheims sind da. Nur eine Stellungnahme der Deutschen Bahn steht noch aus. Denn die neue Heimat ist im Süden Mindelheims, zwischen den Bahngleisen und den Sportplätzen an der Fellhornstraße, geplant. Auf 3500 Quadratmetern sollen ein Sportheim, ein Kinderspielplatz sowie ein Kleinfeld- oder Basketballplatz entstehen.

    „Sobald diese Stellungnahme vorliegt, können wir loslegen“, sagt Türkiyemspor-Vorsitzender Ahmet Coskun, der am liebsten noch in diesem Jahr den Spatenstich setzen möchte. Jahrelang haben er und seine Vorstandskollegen darauf hingearbeitet, eine „eigene Heimat“ zu finden, wie er sagt. Weniger deshalb, weil es etwa Ärger mit dem TSV Mindelheim gegeben hätte, sondern vielmehr, um den Platzmangel im Julius-Strohmayer-Stadion zu entkommen – und endlich Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe der Fußballplätze zu haben. „Bisher war es so, dass sich unsere Spieler für das Training immer hier in der Bahnhofstraße umgezogen haben und dann mit den Autos zu den Sportplätzen gefahren sind.“

    Auch als Einnahmequelle taugte das bisherige Sportheim nicht so ganz. „Es kehrten bei Spielen ja kaum gegnerische Mannschaften bei uns ein“, so Coskun. Entsprechend will der Verein das neue Sportheim offen gestalten – mit einer großen Terrasse, einem rund 135 Quadratmeter großen Saal, der für Veranstaltungen angemietet werden kann. „Das kann von Geburtstagsfeiern von Vereinsmitgliedern bis hin zu Lehrgängen oder Verbandssitzungen sein“, sagt Coskun. Das Sportheim solle ein Treffpunkt für den Verein werden, um den Fortbestand von Türkiyemspor zu gewährleisten. Aber: „Wir wollen ein offenes Sportheim sein, in dem eben nicht nur Landsleute ein und aus gehen“, sagt Coskun. Die Kabinen könnten etwa unter der Woche auch von Jugendmannschaften des TSV Mindelheim genutzt werden, sollte es im Sportheim des TSV am Mühlweg eng werden.

    Rund 450000 Euro hat der Verein für das Vorhaben veranschlagt. Über Eigenleistungen will man die Kosten auf 300000 Euro drücken. Und auf die Hilfs- und Spendenbereitschaft seiner Vereinsmitglieder kann Coskun offensichtlich zählen. „Seit klar ist, dass wir das Sportheim bauen, haben wir viele neue Mitglieder dazugewonnen.“ Auch aktive Sportler: Die Fußballmannschaft platze fast aus allen Nähten, so Coskun. In Zukunft ist auch eine eigene Jugendfußballabteilung geplant. „Das Potenzial ist in Mindelheim auf jeden Fall da, aber wir haben bislang noch keine Aufstellung gemacht, wie viele Spieler für welche Altersklassen vorhanden sind“, sagt der Türkiyemspor-Boss. Das Ziel seien jedenfalls ein bis zwei Jugendmannschaften.

    Doch das ist nicht alles: Auch eine Basketballabteilung wird es ab dem kommenden Jahr geben. Auch vor dem Hintergrund, dass der TSV Mindelheim heuer keine Mannschaften für den Spielbetrieb im Bezirk gemeldet hat. Da aber viele TSV-Spieler türkische Wurzeln haben, wurde im Verein die Gründung einer Basketballabteilung vorgeschlagen. „20 Spieler haben wir schon, auch die Zusage eines Trainers“, sagt Coskun. „Ab nächster Saison werden wir als Türkiyemspor am Ligabetrieb teilnehmen.“

    So könnte eben auch die Fläche neben dem Sportheim, das bislang als Kleinfeldspielfeld gedacht war, als Basketballplatz genutzt werden. Dann hätten nicht nur die Fußballer von Türkiyemspor, sondern auch die heuer ausgebremsten Korbjäger eine neue Heimat.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden