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Segelfliegen: Junger Bad Wörishofer ist der neue Stern am Himmel

Segelfliegen

Junger Bad Wörishofer ist der neue Stern am Himmel

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    Kilian Biechele (links) heißt der neue deutsche Segelflugmeister. Sehr zur Freude seines Teamkollegen Robert Schröder.
    Kilian Biechele (links) heißt der neue deutsche Segelflugmeister. Sehr zur Freude seines Teamkollegen Robert Schröder. Foto: Manfred Schwarz

    Was man mit 21 Jahren so alles machen kann: In Texas ein Bier trinken, sich in Berlin zur Wahl zum Regierenden Bürgermeister aufstellen oder Zutritt zu sämtlichen Casinos haben. Oder aber, man setzt sich in ein Segelflugzeug und wird Deutscher Meister.

    Letzteres hat Kilian Biechele getan und damit einmal mehr die bundesweite Aufmerksamkeit der Segelflieger nach Bad Wörishofen gelenkt. Dort nämlich hat Biechele im Segelflugverein sein sportliches Zuhause. Wie auch Robert Schröder, der den dritten Platz bei der deutschen Meisterschaft belegte.

    In Zwickau kämpfte der 21-jährige Kilian Biechele zusammen mit 37 Teilnehmern aus ganz Deutschland in der Standardklasse über zwei Wochen an sechs Wertungstagen um den Titel. „Mit dem Titel habe ich im Vorfeld nicht gerechnet“, sagt Biechele. „Ich bin ganz entspannt geflogen.“

    Bei seiner erst zweiten Teilnahme an der deutschen Meisterschaft hatte er nichts zu verlieren, sondern konnte nur gewinnen. Das tat er dann auch: Mit 4639 Punkten und 100 Punkten Abstand zum zweitplatzierten Björn Gintzel aus Nordrhein-Westfalen hat Biechele den ersten Platz souverän eingeflogen. „Erst am letzten Tag habe ich die Führung übernommen. Zusammen mit Robert Schröder sind wir dann auch taktisch geflogen, um diese Führung zu verteidigen“, sagt Biechele. Die Taktik von Biechele, immer konstante Leistung zu bringen und nicht zu sehr auf Tagessiege zu spekulieren, hat sich letztlich ausgezahlt. Beinahe wäre es gar ein Bad Wörishofer Doppelsieg geworden. Doch Biecheles Vereinskollege Robert Schröder hatte ausgesprochenes Pech: Nur ein Punkt fehlte ihm zum Zweitplatzierten, Schröder musste mir dem dritten Platz vorliebnehmen. Der Grund lag in einem in der Segelfliegerei nur mit der Lupe zu erkennendem Missgeschick, welches ihm drei Strafpunkte einbrachte und somit Platz zwei kostete. Was war passiert? Beim Überfliegen der Startlinie war er genau drei Meter zu hoch, was zum Punktabzug führte.

    Kilian Biechele ist durch den Gewinn des Meistertitels nun automatisch für die Weltmeisterschaft der Senioren 2018 in Polen nominiert. Durch seinen Erfolg in Zwickau gewann er außerdem einen zweiwöchigen Aufenthalt im Segelfliegerparadies in Bitterwasser (Namibia). Für Biechele jedoch kein unbekanntes Terrain: „Ich habe schon im vergangenen Jahr den gleichen Preis gewonnen.“ Im Winter, November oder Dezember, will er sich nach Afrika aufmachen.

    Jetzt heißt es für den 21-Jährigen erst einmal ausspannen. Nach zwei Wochen Schlafen im Zelt und täglicher Konzentration auf das morgendliche Briefing will Biechele abschalten, bevor es in drei Wochen zum nächsten Wettbewerb, der Junioren-WM, nach Pociunai in Litauen geht. „Da ist die Leistungsdichte nicht ganz so hoch, wie bei einer deutschen Meisterschaft“, sagt Biechele. „Man kann also optimistisch rangehen und ein bisschen vom Titel träumen.“

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