Dem Gericht fehlt es an Personal
Bei seinem Besuch in Neu-Ulm bedauert Justizminister Winfried Bausback, dass viele Stellen unbesetzt sind. Wo der Mangel in den Amtsstuben ganz besonders groß ist.
Die Wirtschaft brummt nach wie vor, doch das kann die Justiz nicht unbedingt freuen: Sie tut sich schwer, genug Personal zu finden, denn anderswo lässt sich mehr Geld verdienen als in den Amtsstuben der Juristerei. Am Neu-Ulmer Amtsgericht können derzeit etliche Stellen nicht besetzt werden, was den Gang von Verfahren aller Art nicht unbedingt beschleunigt. Gestern kam Bayerns Justizminister Winfried Bausback in Neu-Ulm zum offiziellen Besuch vorbei und schnitt das Thema in einem Pressegespräch an – und rannte damit offene Türen ein.
In Neu-Ulm fehlt es vor allem im sogenannten Servicebereich, wo der tägliche Geschäftsverkehr abgewickelt wird, also grob gesagt: in der Verwaltung. Acht Vollzeitstellen sind nicht besetzt. Nicht ganz so schlimm sieht es bei den Rechtspflegern aus, wo zwei Stellen frei sind und bei den Richtern, wo zweieinhalb der Neubesetzung harren. In Zeiten der Vollbeschäftigung seien neue Mitarbeiter schwer zu bekommen, bedauerte der Minister. Das bestätigte Amtsgerichtsdirektor Thomas Mayer. Die Fluktuation sei sehr hoch. Zwar kommen immer mal wieder junge Kräfte nach, doch sie verabschieden sich ebenso schnell wieder. Deshalb bemühe sich die Neu-Ulmer Justiz intensiv, bei den Schulen Werbung zu treiben und auf Bildungsmessen präsent zu sein. Doch da sind eben auch andere, die um frische Kräfte buhlen, etwa die Stadtverwaltung von Neu-Ulm, das Landratsamt, die Finanzverwaltung – und Ulm lockt ebenfalls mit sicheren Arbeitsplätzen. So sagte etwa Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg, in wirtschaftlich guten Zeiten sei es halt schwierig, „Leute für den Öffentlichen Dienst zu begeistern“. In Krisenzeiten sehe das ganz anders aus. Und: „In einigen Bereichen der freien Wirtschaft wird deutlich mehr bezahlt.“ Er sieht ebenso wie Mayer nur eine Chance darin, „selber auszubilden und die Leute an uns zu binden“.
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