Auf einmal füllen Klavierklänge das Kirchenschiff. Neben dem Altar steht ein schwarzer Flügel. Ein Mann hat dort Platz genommen, er spielt mit geschlossenen Augen und wiegt den Kopf mit der Musik. Die Atmosphäre in der Pauluskirche wirkt noch ein Stück festlicher. „Das ist einer unserer Gäste“, sagt Gunter Scheitterlein lächelnd. Der Flügel stehe für jeden bereit, der darauf spielen könne. Scheitterlein ist einer der Organisatoren der Ulmer Vesperkirche, deren 23. Auflage am Donnerstag begonnen hat. Einen Monat lang wird die evangelische Pauluskirche an der Frauenstraße zu einer Art Restaurant. Blumenschmuck, Kerzen, weiße Tischdecken. Helfer gehen herum und sammeln die Tabletts ein, mit denen die Gäste ihre Teller zu den Tischen tragen. Die Vesperkirche soll nicht wie eine Mensa wirken.
Ulm