„Pidkid.de“, inszeniert für Jugendliche und Erwachsene vom früheren Ulmer Schauspieler Antonio Lallo, stellt weniger die Frage nach der moralischen Rechtfertigung der Präimplantationsdiagnostik. Ender fragt nach den psychischen und moralischen Folgen dessen, ein solch auserwähltes Wesen zu sein, das den Wettkampf gegen seine zeitgleich produzierten, aber verworfenen Geschwister-Embryonen im Zellklumpenstadium gewann. Die Autorin fragt nach der Selbstrechtfertigung für das Sein eines solchen wegen seiner Perfektion geborenen Menschen, nach seinen Schuldgefühlen den verworfenen Embryonen gegenüber, dem kranken Geschwisterteil gegenüber, und nach der nicht zu beendenden Dankbarkeits-Verstrickung von Geschwistern, bei denen die Erzeugung des Jüngeren das Leben des Älteren rettete.
Ulm