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Fußball-Umfrage: „Abseits gehört zum Fußball“

Fußball-Umfrage

„Abseits gehört zum Fußball“

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    Eine in Stadien und auf Fußballplätzen wohl bekannte Situation: Der Linienrichter zeigt mit seiner Fahne eine Abseitsstellung an und Spieler der von der Entscheidung betroffenen Mannschaft protestieren. Aber Kicker, Trainer und Funktionäre wollen auf keinen Fall die Abseitsregel abgeschafft wissen.
    Eine in Stadien und auf Fußballplätzen wohl bekannte Situation: Der Linienrichter zeigt mit seiner Fahne eine Abseitsstellung an und Spieler der von der Entscheidung betroffenen Mannschaft protestieren. Aber Kicker, Trainer und Funktionäre wollen auf keinen Fall die Abseitsregel abgeschafft wissen. Foto: Walter Brugger

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    Welcher Fußballfan kennt das nicht: Der Linienrichter hebt wegen einer von ihm erkannten Abseitsstellung eines Spielers seine Fahne, der Schiedsrichter pfeift und unterbricht das Spiel. Wenn die Situation nicht ganz eindeutig ist, gibt es oft Proteste aus der Mannschaft, die das Vergehen begangen haben soll. Spieler stürzen auf den Linienrichter und/oder den Schiedsrichter zu, beschweren sich, fühlen sich benachteiligt und versuchen den Mann mit der Fahne davon zu überzeugen, dass die monierte Stellung des Angreifers nie und nimmer abseits war. Der bleibt natürlich wie der Referee hart und nimmt seine Entscheidung nicht zurück. Kann er auch gar nicht. Gewunken ist gewunken, gepfiffen ist gepfiffen.

    Wie oft gibt es in einer Saison Aufregung wegen Abseitsentscheidungen, die erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnis der jeweiligen Partie haben können. Wird zum Beispiel beim Stand von 0:0 ein Stürmer zurückgepfiffen, der kurz vor Spielende alleine auf das gegnerische Tor zuläuft, weil der Mann an der Linie eine Abseitsstellung erkannt hat, wird eine klare Torchance vereitelt. War die Entscheidung richtig, ist alles okay, war sie falsch, kostet sie der angreifenden Mannschaft womöglich den Sieg.

    Der Direktor des Fußball-Weltverbands (Fifa), Marco van Basten, und der deutsche Teammanager Oliver Bierhoff denken jetzt intensiv über die Abschaffung des Abseits nach. Käme es dazu, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf das Spiel. So sehen es auch Fußballer, Trainer und Funktionäre in der Region, die wir zu diesem Thema befragt haben. Dabei haben sich alle Befragten ganz klar gegen die Abschaffung des Abseits ausgesprochen. Sie wollen keine Änderung.

    Michael Maurer, Trainer des A-Kreisligisten TSF Ludwigsfeld, sagt klipp und klar: „Ich halte nicht viel von der Diskussion um die Abschaffung der Abseitsregel. Gerade in den unteren Ligen ist Abseits ein großes Thema, wenn es nur einen Schiedsrichter gibt. Abseits gehört zum Regelwerk und man braucht Regeln. Wenn jeder herumrennt, wie er will, bringt das im Fußball doch nichts.“

    Stephan Baierl, Trainer des Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball, stößt ins gleiche Horn: „Der Fußball soll so bleiben, wie er ist. Er muss doch nicht permanent revolutioniert werden. Ich halte nichts davon, die Abseitsregel aufzuheben. Abseits gehört zum Fußball. Das Spiel würde sich sehr stark verändern, man kann einfach nicht so stark ins Spiel eingreifen.“

    Sebastian Enderle, Abwehrspieler des Regionalligisten FV Illertissen: „Ich fände die Abschaffung des Abseits nicht gut. Das würde dem dynamischen Spiel weh tun. Ich bin der Meinung, dass das Abseits zum modernen Spiel passt. Mit dieser Regel ist Fußball laufintensiver und spannender, als wenn es sie nicht geben würde. Ohne Abseits würde Fußball sicher nicht attraktiver werden.“

    Manfred Merkle, Vorsitzeder des Fußballbezirks Donau/Iller: „Ich würde das Abseits auf jeden Fall beibehalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das Spiel ohne Abseits verbessern würde. Der Spielcharakter würde sich völlig verändern. Wenn man etwas ändern will, sollte man sich vorher über den Nutzen im Klaren sein. Ob sich Oliver Bierhoff darüber Gedanken gemacht hat? Vielleicht würde es ohne Abseits für die Schiedsrichter einfacher werden. Man müsste es einmal bei einem großen Turnier ausprobieren. Aber ich halte nichts von einer Abschaffung dieser Regel.“

    Nicola La Blunda, Trainer des Kreisliga-A-Vereins SV Nersingen: „Wenn das Abseits abgeschafft wird, geht der Fußball kaputt. Die Frage ist doch, ob es mehr Tore gibt, wenn es kein Abseits mehr gibt. Dann wird sicher mehr gemauert. Ich finde, wenn man dauernd die Regeln ändert, hat das mit Fußball nichts zu tun. Gibt es kein Abseits mehr, gibt es auch keine Diskussionen mehr. Im Fußball wird man mal benachteiligt und mal bevorteilt. Das gleicht sich im Laufe der Saison aus. Das gehört dazu. Man muss auch mit Fehlentscheidungen leben.“

    Silvio Mikic, Trainer des A-Kreisligisten SpVgg Au: „Ich finde, dass man grundsätzlich zu viel im Fußball verändern will. Ich halte nichts davon, auch nicht vom Einsatz von Technik. Die Abseitsregel sollte bestehen bleiben. Ich finde den Fußball wie er ist, sehr gut. Natürlich machen Schieds- und Linienrichter Fehler, aber Trainer und Spieler machen diese auch.“

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