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Turnen: Die Party der Pfuhler Turner kennt kein Ende

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Die Party der Pfuhler Turner kennt kein Ende

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    Die Turner des TSV Pfuhl lassen ihren Trainer Roland Zaksauskas nach dem Aufstiegserfolg in Monheim hochleben. Auch im Anschluss feierten die Sportler weiter – bis tief in den nächsten Morgen.
    Die Turner des TSV Pfuhl lassen ihren Trainer Roland Zaksauskas nach dem Aufstiegserfolg in Monheim hochleben. Auch im Anschluss feierten die Sportler weiter – bis tief in den nächsten Morgen. Foto: Michael Hitzler, TSV Monheim

    Welch überschwänglicher Jubel bei den Turnern des TSV Pfuhl. Überraschend haben sie am Samstag wie berichtet in Monheim/Ries dank ihres 36:35-Erfolgs über den TuS Vinnhorst den Aufstieg in die erste Bundesliga geschafft. „Das war einmalig“, schwärmte Jochen Scheuerer auch gestern noch. Er ist der Vorsitzende des Fördervereins Turnen Pfuhl und gewissermaßen der Manager des Teams. „Das Wichtigste waren die zwischenmenschliche Geschichte und die unbeschreiblichen Gefühle, die wir alle hatten, als unser Sieg feststand, um den wir bis zum Schluss bangen mussten.“ Am letzten Gerät, dem Reck hatten die Pfuhler einen Rückstand gedreht und so doch noch gewonnen. Überwältigt von seinen Gefühlen vergaß dann auch Scheuerer jegliche Zurückhaltung und stürzte sich nach eigener Aussage in das Menschenknäuel, das die Turner bildeten, als der Sieg und damit der Aufstieg feststand. Die kommende Saison in der ersten Liga, das weiß Jochen Scheuerer schon, beginnt am 2. März 2019 in Pfuhl gegen den deutschen Vizemeister KTV Straubenhardt.

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    „Die Atmosphäre in der Halle, die kleiner als unsere ist, war super. Mit einem Doppelstockbus und Privatfahrzeugen waren 90 Pfuhler Fans angereist, die das Team mächtig unterstützten“, berichtete Scheuerer. „Dann stieg die Spannung und das umso mehr, als unser Wettkampf gegen Vinnhorst statt um 18 Uhr erst um 18.30 Uhr begann.“ Das war für das junge Pfuhler Team, bei dem abgesehen von den Ausländern alle Turner reine Amateure sind und aus dem eigenen Nachwuchs stammen, etwas nervenaufreibend. Aber in Anbetracht dessen, dass sie als Außenseiter an den Start gingen und nichts zu verlieren hatten, wurden die TSV-Turner gut damit fertig.

    TSV Pfuhl steigt die die erste Turn-Bundesliga auf

    „Alle aus Pfuhl Angereisten waren in Monheim leidenschaftlicher dabei als je zuvor“, konnte sich Jochen Scheuerer weiterhin kaum vor Freude einkriegen. „Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es oft anders und zweitens als man denkt. So war es auch am Samstag. Als wir mit elf Punkten zurücklagen, dachten wir, jetzt ist es vorbei. Und dann kam die hoch spannende Reckgeschichte. Unser Trainer Rolandas Zaksauskas, der ja schon sehr lange Mannschaften betreut, sagte mir, so etwas Dramatisches habe er noch nie erlebt.“ Der Fördervereinsvorsitzende erzählte, dass die vergangenen drei Jahre wie ein Film vor seinem geistigen Auge abliefen, kurz nachdem der Sieg des TSV feststand. Als er erstmals von der Bundesliga sprach, hätten sie im Verein nur mitleidig gelächelt. „Lasst den Jochen nur spinnen“, war das, was Scheuerer mitbekam. Seit Samstag sind die Pfuhler im deutschen Oberhaus vertreten. „Und jetzt bin ich stolz wie Käse.“ Der Aufsteig sei zwar sein Ziel gewesen, „aber eigentlich dachten wir nicht, dass wir es jetzt schon schaffen. Es war megacool und die Flut von Anrufen und Glückwunsch-Mails hört gar nicht auf.“ Sogar eine Aufstiegsprämie haben die Sportler von einem Sponsor erhalten.

    Der Zukunft blickt Jochen Scheuerer entspannt entgegen, zumal der eine oder andere Sponsor schon die erste Hilfe geleistet hat. „Hinsichtlich der Turner bleiben wir bei unserem Konzept. Wir bauen auf unsere Leute. Wenn einer von einem anderen Verein kommt und zu unseren Bedingungen mit einem recht kleinen finanziellen Etat turnen will, können wir darüber nachdenken. Aber einkaufen werden wir niemanden. Zunächst müssen wir auch abwarten, was mit unseren Jungs ist. Timo Rister zum Beispiel macht nächstes Jahr Abitur. Mal sehen, was er dann macht.“ Doch das ist noch Zukunftsmusik. „Jedenfalls darf unser Team, für das es von einem Sponsor eine Aufstiegsprämie gab, jetzt in die Bundesliga schnuppern und sich mit Weltklasseturnern messen. Was jetzt kommt, ist die Kür.“

    Aus Freude über den Coup hat das Team mit Freunden und Verwandten am Samstagabend nach der Rückkehr noch ausgiebig im eigenen Turnzentrum gefeiert und alle sind sich immer wieder in den Armen gelegen. „Ich habe gehört, die Letzten sind morgens um sechs Uhr gegangen“, berichtete Scheuerer. Pech hatte nur Rolandas Zaksauskas. Er musste am nächsten Morgen ganz früh nach Stuttgart fahren.

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