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Fußball: Glückseligkeit in Schwarz und Gelb

Fußball

Glückseligkeit in Schwarz und Gelb

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    Wenn Jubel zur Gewohnheitssache wird: Nach dem 6:1-Sieg gegen Mönchengladbach grüßt Dortmund als Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung auf die Bayern.
    Wenn Jubel zur Gewohnheitssache wird: Nach dem 6:1-Sieg gegen Mönchengladbach grüßt Dortmund als Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung auf die Bayern. Foto: Imago/Eibner

    Sie sind Vorsitzende des Fanclubs BVB-Supporters Donau-Iller. Wie wird man in einer vom FC Bayern München geprägten Region Dortmund-Fan, Frau Szybalski?

    Bei mir ist das familiär bedingt. Ich bin schon Dortmund-Fan, so lange ich denken kann, ich bin mit dem Verein durch gute und schlechte Zeiten gegangen. Vor etwa zwei Jahren haben wir dann unseren Fanclub gegründet, der inzwischen mehr als 20 Mitglieder hat. Aber natürlich bin ich eine Exotin, zumal ich in Neu-Ulm und somit in Bayern lebe.

    Ist es eigentlich so, dass man als Dortmund-Fan automatisch die Bayern nicht mag?

    Bei mir zumindest ist es so. Auch, wenn ich privat mit einigen Bayern-Fans gut auskomme – zumindest so lange, wie wir nicht über Fußball reden. Aber daneben mag man natürlich als Dortmund-Fan vor allem die Schalker nicht. Auch dann nicht, wenn man wie ich weit weg vom Ruhrgebiet lebt. Man steht ja auch im Stadion und stimmt in die Gesänge gegen die Schalker ein.

    Apropos Stadion: Ein Besuch im mit mehr als 80000 Besuchern ausverkauften Signal-Iduna-Park ist schon ein Gänsehaut-Erlebnis über 90 Minuten, oder?

    Nicht nur über 90 Minuten. Das beginnt lange vor dem Spiel und es geht noch lange danach weiter. Wenn das ganze Stadion „you‘ll never walk alone“ singt, dann läuft es einem eiskalt den Rücken runter.

    Davon können Sie ja auch den Bayern-Fans vorschwärmen ...

    Die kennen so etwas ja nicht. Ich habe mal ein Spiel im Supercup in der Allianz-Arena gesehen und ich muss sagen: Stimmung geht anders. Wobei das nicht am Stadion liegt. Beim Zweitligaspiel zwischen den Löwen und dem VfB Stuttgart hat die Allianz-Arena gewackelt.

    Derzeit können Sie ja aus einer Position der Stärke über Fußball reden. Die Borussen haben Mönchengladbach mit 6:1 abgefertigt und sie sind mit drei Punkten Vorsprung auf die Bayern Tabellenführer. Viele Fans träumen von der Meisterschaft. Sie auch?

    Natürlich träume ich auch, aber nach dem sechsten Spieltag sollte man noch vorsichtig sein. Nach dem Bayern-Spiel im November sehen wir weiter.

    Aber Tatsache ist, dass es nach dem Abgang von Dembele und dem Trainerwechsel derzeit super läuft. Woran liegt das?

    Ich habe den Eindruck, dass wieder der alte Dortmunder Fußball gespielt wird. Die Mannschaft harmoniert, jeder spielt für den anderen. Ein Beispiel ist Maximilian Philipp, der gegen die Gladbacher mehr als zwei Tore schießen kann, aber halt im Zweifelsfall dem Mitspieler auflegt. Ich habe auch eine sehr hohe Meinung von unserem neuen Cheftrainer Peter Bosz. Den habe ich beim Treffen der Fandelegierten am 22. August auch persönlich kennengelernt. Das war übrigens mein Hochzeitstag.

    Am Hochzeitstag haben Sie also eine Fahrt nach Dortmund ins Stadion unternommen. Ihr Mann hatte vermutlich keine Einwände?

    Der Daniel hat es mit mir ganz gut getroffen. Ich trinke lieber ein Bier und schaue Fußball, als dass ich zum Shoppen gehe. Wir ergänzen uns also gut, auch wenn mein Mann Fan des VfB Stuttgart ist.

    Unterschiedliche Vorlieben, aber kein Anlass für Ehekrisen, oder?

    Dortmund und Stuttgart, das geht schon. Schwieriger wäre es, wäre er Bayern- oder Schalke-Fan. Nur die Spiele zwischen Stuttgart und Dortmund, die schauen wir uns dann lieber im stillen Kämmerchen an. Unsere Meinungsverschiedenheiten muss ja nicht jeder mitkriegen. Interview:

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