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Bundesliga: Er findet die Lücken

Bundesliga

Er findet die Lücken

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    Auch die Frankfurter hatten keinen Spieler in ihren Reihen, der in der Lage gewesen wäre, Raymar Morgan zu stoppen. Hier unternimmt Shawn Huff einen untauglichen Versuch.
    Auch die Frankfurter hatten keinen Spieler in ihren Reihen, der in der Lage gewesen wäre, Raymar Morgan zu stoppen. Hier unternimmt Shawn Huff einen untauglichen Versuch. Foto: Horst Hörger

    Als Raymar Morgan genau zwei Minuten und 27 Sekunden vor Spielschluss seinen zweiten Dreier zum 84:74 getroffen und damit endgültig die Weichen zum 91:84-Sieg von Ratiopharm Ulm gegen die Frankfurter Skyliners gestellt hatte, da bebte die Arena unter den MVP-Rufen der Fans. Mit 28 Punkten, zehn Rebounds und einer insgesamt einmal mehr überragenden Vorstellung unterstrich der Mann aus Ohio am Samstag, dass bei den Wahlen zum wertvollsten Spieler der Bundesliga an ihm kein Weg vorbei führt. Der Frankfurter Trainer Gordon Herbert gab lapidar zu Protokoll: „Wir hatten Probleme mit Raymar Morgan. So wie jede andere Mannschaft auch.“

    Ein Morgan kann eben den Unterschied ausmachen in einem Spiel, in dem eigentlich alles gegen die Ulmer läuft. Die hatten lediglich das Glück, dass die Skyliners keinen wirklichen Nutzen aus ihren 22 Offensiv-Rebounds zogen. Wobei die Frankfurter Dominanz am Brett auch das Ergebnis der Ulmer Verletzungsprobleme war. Nach nicht einmal drei Minuten war für Braydon Hobbs wegen einer Daumenverletzung an der rechten Hand Schluss. Der Spielmacher nahm anschließend ganz am Ende der Bank Platz. Da, wo die anderen Patienten Tim Ohlbrecht und Da‘Sean Butler sitzen. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels humpelte dann Augustine Rubit mit lädiertem Knöchel vom Feld in die Kabine. Während Hobbs zumindest mit den Teamkollegen und den Fans hinterher den Sieg feierte, wurde Rubit im Innenraum der Arena gar nicht mehr gesehen.

    Thorsten Leibenath ist dennoch bei Rubit vorsichtig optimistisch. Hobbs dagegen könnte es seiner „laienhaften Einschätzung“ nach auch schlimmer erwischt haben. Insgesamt attestierte der Ulmer Trainer seinen Schützlingen eine keineswegs überragende Leistung: „Aber ich will mit der Mannschaft nicht zu hart ins Gericht gehen. Verletzungen von zwei Startern steckt man nicht ohne Reibungsverlust weg.“

    Dabei schien es zunächst eigentlich ein entspannter Abend zu werden. Per Günther knackte mit einem frühen Dreier die 4000-Punkte-Schallmauer im Ulmer Dress, seine Mannschaft führte mit 27:12 nach dem ersten Viertel und sogar mit 46:24 im zweiten Spielabschnitt. Aber dann kamen auch wegen der Verletzungsprobleme früh die jungen Spieler aufs Feld, die in den vergangenen Wochen gar keine Einsatzzeit mehr bekommen hatten. Die bis dahin schwachen Skyliners, für die diese Saison bereits gelaufen ist, witterten plötzlich ihre Chance. Mit einer 11:0-Serie vor der großen Pause kamen sie auf 46:35 heran, auch wegen der Galavorstellung des Frankfurter Denkmals Quantez Robertson (26 Punkte, zehn Rebounds) hieß es fünf Minuten vor Spielende sogar nur noch 73:70. Es folgten die beiden Dreier von Morgan, der damit indirekt eine Antwort ablieferte auf die Frage, die sein jetzt für Darüssafaka Istanbul spielender früherer Teamkollege Will Clyburn bei Twitter gestellt hatte: „Mensch, kann irgend jemand Morgan verteidigen?“

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