Oberhausen bleibt bei Erdgas Schwaben
Gemeinde verlängert Vertrag mit Gesellschaft um 20 Jahre. Was deren Chef zur Energiewende sagt
Wie wohl in 20 Jahren die Energieversorgung in Bayern aussehen wird? Eine interessante Frage in einer Zeit der stagnierenden Energiewende. Niemand kann in die Zukunft schauen. Aber die Erdgas Schwaben GmbH wird nicht nur Oberhausen weiterhin mit Erdgas versorgen, was durch Vertragsunterschrift am Donnerstagabend zwischen Oberhausens Bürgermeister Fridolin Gößl und dem Prokuristen der Netzsparte des Energieunternehmens, Schwaben Netz GmbH, Uwe Sommer, festgelegt wurde. Schwaben Erdgas wagt auch eine Prognose und sagt bereits bis 2025 einen halbierten Erdgasverbrauch in Bayern vorher.
Bei der Feierstunde zur Vertragsunterzeichnung war auch der Chef von Erdgas Schwaben, Klaus-Peter Dietmayer, nach Oberhausen gekommen. Er nutzte die Gelegenheit, in die Zukunft der Energieversorgung zu blicken. Und die sieht das Unternehmen sehr wohl mit Erdgas – aber auch mit weit weniger Erdgas, als heute verbraucht wird. Zumindest im Bereich der Privathaushalte. Denn in Bayern hätten die Haushalte im Durchschnitt die ältesten Brenner im Keller stehen. Und die Erdgasversorgung in Bayern sei, im Vergleich zu Gesamtdeutschland, noch sehr gering. Grund dafür ist, dass es Erdgas in Bayern erst seit den 70er Jahren gibt. Damals habe die Versorgung im Freistaat zu 100 Prozent aus russischem Erdgas bestanden, sagte Dietmayer. „Heute dagegen kommt nur noch 30 Prozent des in Bayern verbrauchten Erdgases aus Russland. Ein Prozent unseres verkauften Erdgases wird sogar direkt in bayerisch Schwaben gefördert.“ Schließlich sei das der sauberste fossile Energieträger, der noch dazu durch Wasserstoff und Bio-Erdgas angereichert oder ersetzt werden könne, so Dietmayer. An der Energiewende ließ der Erdgas Schwaben-Chef kein gutes Haar. Halbherzig durchgeführt konzentriere sich diese Wende zu sehr auf den Stromverbrauch. „Der macht aber nur 25 Prozent des Gesamtverbrauchs aus.“ Viel mehr Energie werde für die Wärmeproduktion gebraucht. Und in Wohnhäusern könne am effektivsten durch eine Erneuerung des Brenners gespart werden. Die seien in Bayern im Schnitt 22 Jahre alt. Erneuerungsbedarf sei also vorhanden, sagte Dietmayer. An der zukünftigen Energieversorgung arbeite Erdgas Schwaben schon heute. Aufbereitetes Biogas aus eigenen Anlagen und Wasserstoff, ebenfalls aus einer eigenen „Power-to-gas“-Anlage, die aus überschüssigem regenerativ erzeugten Strom durch Elektrolyse Wasserstoff produziert. „Bio-Erdgas und Wasserstoff werden in Zukunft das fossile Erdgas zum Teil ersetzen.“ Außerdem sieht Dietmayer in den Blockheizkraftwerken, die Strom und Wärme produzieren, die Zukunft. Die Brennstoffzelle könne ebenfalls beides erzeugen. Schade findet der Erdgas Schwaben-Chef, dass die Bundesregierung diese Trends nicht genügend würdigt. Wir glauben an diese Zukunft, auch wenn aus Berlin nur warme Worte kommen, aber kein einziger Förder-Euro.“
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