Per App durch die Geschichte
Bei der Ausstellung „Fürstenmacht und wahrer Glaube“ wird eine Technologie eingesetzt, die in dieser Form bayernweit einzigartig ist. Sie funktioniert wie ein virtueller Fremdenführer, der Fragen beantwortet und lernt.
Jugendliche, die ständig auf ihr Smartphone starren und selbst beim Gehen permanent darauf herumtippen, sind normalerweise nicht gerne gesehen. Bei „Fürstenmacht und wahrer Glaube“ hingegen ist es regelrecht erwünscht, dass die Besucher während ihres Rundgangs ihr Smartphone benutzen. Bei der Ausstellung wird nämlich eine Technologie zum Einsatz kommen, die bayernweit bisher in keinem Museum verwendet wurde. Dabei handelt es sich um eine textbasierte App, über die der Ausstellungsbesucher mit einem sogenannten Chatbot in einen Dialog treten kann. Dieser Bot, genannt „Credo“, wird ihm dann übers Handy oder an einer festen Station neben dem Amalienzimmer allerlei Fragen rund um die Ausstellung und Neuburg beantworten – fast wie ein Mensch.
Der Chatbot ist ein Computerprogramm, eine Mischung aus Suchmaschine und künstlicher Intelligenz, erklärt Wolf Kunert vom IT-Dienstleister Adesso, der die technische Unterstützung gewährleistet. „Credo“ liegt eine Datenbank zugrunde, um deren Inhalte sich Susanne Wolf, Koordinatorin des Pilotprojekts an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, gemeinsam mit einigen Studenten kümmert. „Der Bot ist aber nicht allwissend“, sagt sie. Kann er eine Frage nicht direkt beantworten, werde er stattdessen nachfragen oder einen eher unterhaltsamen Kommentar abgeben. Schüler des Neuburger Descartes-Gymnasiums sollen den Chatbot im Vorfeld testen und ihn auf diese Weise trainieren. Denn je mehr man ihn fragt, desto mehr weiß er.
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