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Meet-IN: Das „Zugpferd“ bleibt hängen

Meet-IN

Das „Zugpferd“ bleibt hängen

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    Das darf doch wohl nicht wahr sein: Der Comeback-Versuch von Stabhochspringer Malte Mohr ging beim Meet-IN gründlich daneben. Der Hallen-Vizeweltmeister lief dreimal unter der Latte durch – Salto Nullo!
    Das darf doch wohl nicht wahr sein: Der Comeback-Versuch von Stabhochspringer Malte Mohr ging beim Meet-IN gründlich daneben. Der Hallen-Vizeweltmeister lief dreimal unter der Latte durch – Salto Nullo!

    Heftiges Donnergrollen aus Richtung Neuburg kündigte gegen 18 Uhr drohendes Ungemach an. Als sich dann wenig später eine Gewitterwolke direkt über dem Stadion des MTV 1881 Ingolstadt entleerte und Sportler wie Besucher des 14. Meet-IN für einige Minuten Unterschlupf suchen mussten, war aus dem Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer endgültig die Luft raus. Florian Gaul (VfL Sindelfingen), der schon zuvor als Sieger feststand, versuchte sich nach der Regenpause noch drei Mal vergeblich an der neuen persönlichen Bestleistung von 5,55 Meter.

    Die erste Enttäuschung hatte es bereits zu Beginn des mit Spannung erwarteten Wettbewerbs gegeben. Hallen-Vizeweltmeister Malte Mohr (TV Wattenscheid 01), der in München lebt und trainiert, wollte nach langer Verletzungspause in Ingolstadt seinen ersten Wettkampf absolvieren. Immerhin hatte der 29-Jährige ausgerechnet hier vor genau drei Jahren seine bis dato immer noch gültige Bestmarke von 5,91 Meter aufgestellt, was damals sogar Jahresweltbestleistung bedeutete. Von solchen Höhenflügen waren Mohr und das Meet-IN jedoch heuer weit entfernt. Der prominenteste Springer des Ingolstädter Leichtathletik-Events lief vor rund 1000 Zuschauer bei seiner Anfangshöhe von 5,20 Meter drei Mal unter der Latte durch: Salto Nullo! In einem Wettbewerb, bei dem die gesamte deutsche „Top Vier“ mit Weltmeister Raphael Holzdeppe, Tobias Scherbarth, Carlo Paech und Karsten Dilla (die alle in diesem Jahr schon die Norm für die Weltmeisterschaften in Peking von 5,60 Meter erfüllten) fehlte, kamen Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken) und Jonas Efferoth (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit jeweils 5,35 Meter auf die Plätze zwei und drei.

    Dass eines der größten Meetings in Bayern dennoch zu einer Werbeveranstaltung für diese Sportart geriet, hatten die Veranstalter auch den Läufen und Sprüngen, die um die „Kern-Disziplin“ Stabhochsprung stattfanden, zu verdanken. So sorgen fast 400 Athleten aus Deutschland, Südafrika, Spanien, Dänemark, Slowenien, Italien und Österreich für einen neuen Teilnehmerrekord. Und selbst Petrus schien an diesem Tag Gefallen an dem Treiben zu finden, das sich da auf der Bezirkssportanlage Mitte abspielte. Entgegen allen ungünstigen Wetterprognosen gab es lediglich zwei fünfminütige Regenunterbrechungen, die die Stimmung kaum trübten.

    Nationale Spitzenzeiten durch Kick und

    Bei den Läufen ragten über 1500 Meter Julia Kick (LG Telis Finanz Regensburg) und Andreas Kuhlen (VfL Löningen) als Sieger mit nationalen Spitzenzeiten (3.51,62 Minuten und 4.17,95 Minuten) heraus. Über 3000 Meter gewann nach spannenden Positionswechseln und Tempoverschärfungen Regensburgs Vorzeigeläufer Philipp Pflieger in sehr guten 8.08,86 Minuten, während im 200-Meter-Sprint der frischgebackene Team-Vize-Europameister Johannes Trefz (LG Stadtwerke München) die günstigen Bedingungen in Ingolstadt zu einer neuen persönlichen Bestzeit nutzte (21,47 Sekunden).

    Auch Veranstalter MTV 1881 Ingolstadt durfte sich über eine Reihe von bemerkenswerten Resultaten freuen. Das beste kam von Dreispringer Ivane Antonov, der mit 15,23 Meter die Qualifikationsleistung für die deutschen Meisterschaften in Nürnberg übertraf. Für einen unerwarteten Sieg in der Altersklasse U18 sorgte die Karlshulderin Jenny Birzl (16). Über 100 Meter Hürden lief sie zum ersten Mal unter 16 Sekunden (15,89 Sekunden). Auch über 100 Meter gab es für sie einen neuen persönlichen Rekord (13,66 Sekunden).

    4 x 100-Meter Frauenstaffel des MTV Ingolstadt siegreich

    Dagegen war der Erfolg der 4 x 100-Meter-Frauenstaffel des MTV 1881 Ingolstadt mit der Neuburgerin Theresa Köchl als Schlusskurvenläuferin von vorne herein erwartet worden. Die MTV-Frauen mit Sophia Eberle, Stefanie Aeschlimann und Jennifer Weiherer verfehlten allerdings mit 48,90 Sekunden ihr erklärtes Ziel, die Norm für die DM in Nürnberg zu knacken.

    Jeweils zweite Ränge gab es für Theresa Köchl und Lisa Basener (Oberhausen). Köchl feierte in der Altersklasse U20 nach drei Jahren ihr Comeback über die 100 Meter-Hürden-Strecke und lief auf Anhieb 15,60 Sekunden, war jedoch mit ihrer Technik nicht ganz zufrieden. Basener musste über 800 Meter in der höheren Altersklasse U18 einem höllischen Anfangstempo Tribut zollen und kam nach 2.20,12 Minuten hinter ihrer Vereinskameradin Alica Schmidt (2.19,00 Minuten) auf den Silberrang.

    In einem stark besetzten 1500-Meter-Rennen meldete sich auch der Dritte der deutschen Crosslauf-Meisterschaften, Hans-Jürgen van Gemmeren (Oberhausen), auf der Laufbahn zurück. Der 62-Jährige absolvierte die Strecke in beachtlichen 5.15,11 Minuten.

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