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Mongol Rally: Eine Fahrt ins Ungewisse

Mongol Rally

Eine Fahrt ins Ungewisse

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    Eine Fahrt ins Ungewisse
    Eine Fahrt ins Ungewisse

    Zwei Neuburger gehen im Juli bei der „verrücktesten Rallye der Welt“ an den Start. Bei der sogenannten „Mongol Rally“ wollen Christian Wohlhüter (50) und Paul Formatschek (48) die insgesamt 16000 Kilometer – ab London quer durch Südosteuropa, Türkei, Iran, Usbekistan, Russland und Mongolei – in einem 24 Jahre alten Fiat Panda in Angriff nehmen.

    Das betagte Fahrzeug entspricht dem Reglement dieser Rallye, bei der es nicht darum geht, wer als Erster im Ziel ankommt. Entscheidend ist, mit dem Vehikel überhaupt anzukommen und möglichst viele Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln. Bei den Ottheinrichstädtern geht dabei ein Teil des gesammelten Geldes an die Neuburger Tafel. Der weitere Betrag wandert an die „Cool Earth Charity“ (über den Veranstalter der „Mongol Rally“, der britischen Klub „The Adventurist“).

    Seit mittlerweile zwölf Jahren findet jeden Sommer diese Veranstaltung statt. Die Herausforderung ist weit davon entfernt, mit PS-starken Autos schnell am Ziel zu sein. Denn die Anforderungen fokussieren sich zum einen auf das Sammeln von Spenden. Daneben muss das Fahrzeug alt sein und darf nicht mehr als 1200 Kubikzentimeter Hubraum haben. Den weiteren Reiz macht die Streckenführung über Hochebenen, Schlaglochpisten, Bergpässe, menschenleere Steppen sowie am Rande der Wüste Gobi entlang aus.

    Es geht somit nicht um Schnelligkeit, sondern um das „pure Abenteuer“, von dem Wohlhüter vor über einem Jahr bei der Planung einer Motorradtour mit seinem Sohn Martin erstmalig erfahren hatte. Aus der vorgenommenen Reise mit den Bikes wurde letztlich nichts. Aber aus dieser Idee heraus sei die Teilnahme an der „Mongol Rally“ entstanden. Wohlhüter konnte seinen Schwager Paul Formatschek ebenfalls dafür begeistern.

    Zuerst galt es, ein geeignetes Fahrzeug zu finden. Fündig wurde das Duo schließlich in Plattling. „Der Vorbesitzer des 24 Jahre alten Fiat Panda war von unserer Geschichte zur Teilnahme begeistert und hat uns das Fahrzeug zum Sonderpreis von 200 Euro verkauft“, berichtet Wohlhüter. Er und sein Schwager hatten bereits vor geraumer Zeit einen Fiat Panda gefahren. „Und diesen haben wir kennen- und schätzen gelernt. Das ist ein Auto, bei dem man noch vieles selber machen kann“, so Formatschek.

    Er selbst ist Steinmetz. Sein Schwager Baumpfleger und Förster. „Aber wir beide schrauben schon immer gerne an Autos herum und improvisieren, wenn es sein muss“, sagt Formatschek. Ein Begleitfahrzeug ist bei der „Mongol Rally“ nicht erlaubt – wohl aber ein paar Ersatzteile. „Wenn etwas Gröberes kaputtgeht, muss man eben in dem jeweiligen Land schauen, wo man Teile herbekommt und wer was reparieren kann“, erklärt Formatschek und fügt hinzu, dass man bei dieser extremen Tour quasi nebenher auch die Länder und Leute kennenlernen wolle.

    Die Route ist laut Veranstalter frei wählbar. Die Neuburger suchten sich eine Strecke von England über Holland, Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Georgien, Armenien, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan, Russland und schließlich die Mongolei aus. Zur Orientierung greifen sie auf die klassische Landkarte zurück. Elektronische Hilfsmittel wollen sie nur im Notfall anwenden. Anders bei der Dokumentation des Abenteuers. Hierfür dürfen Handys, Digitalkameras und Laptops nicht fehlen. Soweit es möglich ist, wollen sie mit aktuellen Berichten auf ihrer Homepage über ihr Abenteuer berichten.

    Täglich hat sich das Duo rund 400 Kilometer Wegstrecke zum Ziel gesetzt. Dabei möchte man sechs Tage durchfahren und dann einen Tag lang anfallende Wartungen erledigen oder ausschnaufen. Übernachtet wird im Zelt. Wie und wann das Ziel Ulan Bator (Mongolei) erreicht wird, ist noch ungewiss. Fest steht hingegen, dass der Startschuss am 16. Juli ertönt. „Ab da fahren wir durch Länder und Landschaften, die abseits vom Tourismus liegen. Ein großer Teil der Strecke führt durch abgelegene Gebiete und über Straßen, die wir hier als Trampelpfad bezeichnen würden“, erklärt Wohlhüter. Dazu kommen freilich noch die Sprachbarrieren. Zur Abhilfe haben sie ein russisches Wörterbuch dabei. Einreise-Genehmigungen in die verschiedenen Länder werden im Vorfeld beantragt. „Diese kosten richtig viel Geld“, betont er. Insgesamt rechnen die Neuburger für ihr Abenteuer mit Ausgaben von mindestens 12000 Euro.

    Zur Finanzierung und auch für das Sammeln von Spendengeldern sind sie auf Sponsoren und Spender angewiesen. „Mit Autoteile Rathei haben wir bisher einen gefunden. Aber wir hoffen und benötigen noch mehrere“, sagt Formatschek.

    Wer das Abenteuer „Mongol Rally“ unterstützen will, kann mit den beiden „Abenteurern“ Kontakt aufnehmen: info@pauls-welt.de oder christian.wohlhueter@t-online.de.

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