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Automobilsport: Gepackt von einem „Virus“

Automobilsport

Gepackt von einem „Virus“

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    Nach dem Gewinn des Vize-Europameistertitels im Autocross 1995 und der nur knapp verpassten Meisterschaft ein Jahr später ist es um den Manfred Pommer etwas ruhiger geworden. Der „Audi- Urquattro-Pilot“ baute sich einen Quattro A2 zusammen und präsentierte sich und sein Können bei diversen Veranstaltungen als Showfahrzeug oder bei der „Riedenburg Classic“. Jetzt hat der Rallye-Enthusiast im italienischen San Marino mit quietschenden Reifen, röhrenden Motoren, atemberaubenden Drifts und mehreren tausend begeisterten Zuschauern wieder so richtig Renn-Atmosphäre geschnuppert.

    Mitgefahren ist der Neuburger zwar nicht im Hauptlauf, – hierfür sind derartige Autos wie sein A2 inzwischen nicht mehr zugelassen –, sondern im begleitenden Schaulauf, der sogenannten „Rallylegend“. „Auch ohne Zeitabnahme, aber mit anspruchsvollen Wertungsprüfungen, sind Teilnahmen bei Legenden-Rallyes für mich wie ein Comeback – noch dazu sind diese Showfahrten mit PS-starken Legenden bei den Fans beliebter als herkömmliche Rallyes“, schwärmt Pommer.

    Vor einigen Jahren war er als Zuschauer in San Marino dabei. „Da fing es an zu kribbeln“, sagte er. Zuhause schraubte sich der Kfz-Mechaniker seinen 480 PS starken Audi-Boliden passend für die sogenannte „Rallylegend“ zusammen. Höhepunkt in dieser Serie ist das legendäre Rennen rund um den Stadtstaat nahe der italienischen Adriaküste bei San Marino. Dort melden die Veranstalter jährlich neue Zuschauerrekorde. Neben der aktuellen Rallye-Szene ist die Veranstaltung beim zusätzlichen „Rallylegend“ ein „Stelldichein“ der großen Namen dieses Sports. Namen, die ab den frühen 70er Jahren Geschichte schrieben. Dazu kommen Rennfahrer und Champions, die für Pommer Vorbilder und Idole sind. Er nennt dazu beispielsweise Stig Blomqvist, Juha Kankkunen, Markk Alen, Matti Latvala und Armin Schwarz.

    Aber auch der Name Manfred Pommer ist in der Rallye-Szene legendär und prägend. Für den Neuburger bilden die Teilnahmen bei der „Rallylegend“ zugleich ein Treffen mit den Stars. „Man sitzt bei einem Kaffee zusammen, fachsimpelt über das Auto oder die Strecke“, berichtet er mit einem Strahlen in den Augen. Aber auch das Fahren selbst hat es ihm angetan. „Vor allen bei den Wertungsprüfungen ist das einfach geil“, so Pommer und verweist auf spektakuläre Einlagen über staubige Pisten, Hügel, Kurven und an Kreisverkehren. „Da gibt es Fahrer, die driften zur Freude der Zuschauer mit quietschenden und qualmenden Reifen einige Male um die Verkehrsinseln“, erklärt Pommer. Voller Faszination habe auch er so manche Teilstücke bei Wertungsprüfungen gleich mehrmals durchfahren, denn Zeit spiele bei der „Rallylegends“ keine Rolle.

    „Lebensmüde“ Fans an der Strecke

    Die italienischen Zuschauer sind für Pommer „sagenhaft“. Ein „ungutes Gefühl“ habe er allerdings, wenn man auf lebensmüde Fans, die inmitten der Straße auf die Autos warten und die erst im letzten Moment zur Seite springen, zurase. „Aber das ist Italien, wo mehrere hunderttausende Fans zu solchen Rallyes pilgern“, sagt Manfred Pommer – sicht- und spürbar infiziert vom Rallye-Virus.

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