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Dialekt: Of’m Geeslesmarkt am Gansbuck

Dialekt

Of’m Geeslesmarkt am Gansbuck

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    Of’m Geeslesmarkt am Gansbuck
    Of’m Geeslesmarkt am Gansbuck

    Nördlingen Jeweils im März begann vor noch etwa sechs Jahrzehnten für fast jede Bäuerin im Ries mit der Aufzucht von Gänsen eine arbeitsreiche Zeit. Hier an dieser Stelle geht es um alte Begriffe dazu, die verloren zu gehen drohen. Zum Jahresanfang begannen die Gänse wieder mit dem Eierlegen. Wer „a alta Gans“ hatte, schob ihr Anfang März für etliche Wochen ein Dutzend Eier unter, um diese vor Ort ausbrüten zu lassen. Man konnte junge Geesle aber auch „z’ Näarle of’m Geeslesmarkt am Gansbuck“ beim Rathaus kaufen. Dort fand immer am Migde der „Geesles-Markt“ statt. „Em Näarlekrätza hot ma’s bruatweis hoimtraga.“ Man ließ also alle aus einem Gelege geschlüpften Junggänse beisammen, denn die Bäuerinnen wussten, „dass ma bei ra Gans acht Täg sigt.“ Und der Altersunterschied sollte nicht zu groß sein, denn sonst hätte man noch mehr Arbeit beim Füttern und später beim Federnrupfen gehabt. Ließ man die Eier im Hof ausbrüten, so kamen die neu geschlüpften Geesle um den Josefstag (19. März) herum in einen Verschlag in die heizbare Stube. Die Erfahrung lehrte, dass man nie die ganze Brut durchbringen würde, deshalb „hot ma mehr ei’toa, als ma gwöllt hot.“ Oft sind schon beim Schlüpfen die ersten von der alten Muttergans „verdappt wora“.

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