Zusammen glauben
Auch im traditionell katholischen Wemding gab es eine evangelische Dekade. Sie scheint weitgehend vergessen. Pfarrer Horst Kohler bemüht sich um das geistliche Erbe.
Viel scheint nicht geblieben von der Reformation in Wemding – zumindest auf den allerersten Blick nicht: Die großen Kirchen, die hier die malerische Silhouette bestimmen, sind katholisch, die Wallfahrt Maria Brünnlein gilt als schieres Sinnbild für das traditionell katholische Bayern. Und doch hat die Stadt auch eine protestantische Vergangenheit. Immerhin zwölf Jahre währte die Reformation hier am Rand des Rieses.
Horst Kohler lebt das Bilderbuchleben eines evangelischen Pfarrers, so scheint’s: In der Monheimer Straße steht die bescheidene, weiß getünchte Christuskirche nebst blühendem Gärtlein und Pfarrhaus, das natürlich auch das Pfarramt beherbergt. Im Büro: Gemeindebriefe und Bücher über Bücher. Der Turm der Kirche wirkt fast trutzig, wie bildhaft aus Luthers Lied entlehnt: „Ein feste Burg ist unser Gott.“ Schräg gegenüber ist der Friedhof, in der dortigen Johanniskirche durften die Protestanten nach dem Zweiten Weltkrieg – meist waren es Flüchtlinge aus den Ostgebieten – ihre Gottesdienste abhalten. Wie Pfarrer Kohler erzählt, habe es die ein oder andere Stichelei gegeben damals, Rosenkranz-Zeiten seien ausgedehnt, die Evangelischen damit an den Rand gedrängt worden. Berichte der Älteren seien das, er selbst könne so etwas nicht mehr bestätigen, zumal die Protestanten seit 1952 nun ihr eigenes Gotteshaus haben. Viele Katholiken hätten die evangelischen Geschwister beim Bau unterstützt – auch das betont Kohler. Und doch war 1952 nicht der evangelische Anfang im ur-katholischen Wemding.
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