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Basketball: Augen zu und durch

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Augen zu und durch

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    Da fällt’s nicht leicht, den Überblick zu bewahren: Aliaksandra Tarasava wird von zwei Gegnerinnen hart attackiert.
    Da fällt’s nicht leicht, den Überblick zu bewahren: Aliaksandra Tarasava wird von zwei Gegnerinnen hart attackiert. Foto: Jochen Aumann

    Am 21. Spieltag der Bundesligasaison 2013/2014 empfangen die Friendsfactory Baskets am morgigen Sonntag um 16 Uhr in der Hermann-Keßler-Halle im letzten Heimspiel der Saison den SV Halle Lions. Das Motto lautet: Ein Sieg muss her! Ansonsten sind die Nördlinger Damen nach neuerlichen sechs Jahren in der ersten Liga dem Abstieg nahe.

    Zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde stehen die Einheimischen mit sieben Siegen – punktgleich aber mit dem schlechteren direkten Vergleich – hinter dem USC Freiburg auf Platz zehn, der noch den Ligaerhalt bedeuten würde. Auf Platz elf rangiert derzeit GiroLive Panthers Osnabrück mit sechs, auf Platz zwölf die DJK Brose Bamberg mit fünf Siegen. Die restlichen zwei Spieltage entscheiden daher über den Abstieg. Alle gefährdeten Mannschaften haben noch je ein Heim- und ein Auswärtsspiel, wobei das Programm der Nördlinger als das schwerste anzusehen ist. Denn die Gegner sind der Tabellenzweite SV Halle Lions morgen in Nördlingen und der Tabellenvierte BC Pharmaserv Marburg am kommenden Samstag in Marburg (20 Uhr, alle Spiele des 22. Spieltags beginnen zur gleichen Zeit). Und die Situation ist brandgefährlich. Gelingt den Rieserinnen kein Sieg mehr und die Konkurrenten Osnabrück oder Bamberg punkten, dann ist der Abstieg möglich bis wahrscheinlich.

    Die Friendsfactory Damen brauchen also einen Sieg und dementsprechend haben sie das Motto ausgegeben: „Wir pfeifen auf das Eintrittsgeld, aber nicht auf die 1. Liga“. Sie wollen bei freiem Eintritt möglichst viele Unterstützer in die Herman-Keßler-Halle locken. Zwar ist anzunehmen, dass sich die Damen aus Sachsen-Anhalt von einer starken Kulisse nicht unbedingt bremsen lassen, doch die Einheimischen könnte eine tolle Fanunterstützung in ihren Bemühungen, das Unmögliche möglich zu machen, stark beflügeln.

    Halle: vier Siege aus den letzten fünf Spielen

    Und beflügelt werden die Einheimischen auftreten müssen, wenn sie Halle schlagen wollen. Halle hatte mit dem ehemaligen Nördlinger Trainer Pat Bär und der Ex-Spielmacherin Amanda Rego eine starke Vorrunde und stand nach elf Spieltagen auf Platz zwei hinter Wasserburg, kam dann allerdings mit mehreren Niederlagen ins Trudeln, was die Entlassung des Trainers nach sich zog. Seit der ehemalige Coach Dr. Martin Dornhoff auf die Kommandobrücke der Lions zurückkehrte, ging es wieder steil aufwärts. Mit vier Siegen aus fünf Spielen sind die Hallenser wieder auf Platz zwei geklettert. Da sie nur punktgleich mit dem besseren Innenverhältnis vor Herne, Marburg und Rhein-Main auf Platz zwei stehen und sicherlich mit Platz zwei in die Playoffs gehen wollen, können die Nördlinger morgen auch kein Entgegenkommen erwarten.

    Die Friendsfactory Damen empfangen also eine sieggewohnte und sieghungrige, sehr ausgeglichene Mannschaft, bei der bis zu sechs Spielerinnen zweistellig punkten und auch die von der Bank kommenden Akteurinnen immer gefährlich sind. Am erfolgreichsten war bisher die 1,95 m große deutsche Nationalcenterin Katharina Fikiel, die aus Wasserburg nach Halle wechselte. Sie hat einen Schnitt von 15 Punkten und acht Rebounds, gefolgt von der amerikanischen Centerin Ebony Ellis mit 12,5 Punkten und zehn Rebounds. Auf die Nördlinger wird also auch ein großes Reboundproblem zukommen. Nur wenn sich hier alle BG-Damen strecken und bedingungslosen Einsatz zeigen, kann der Gästeüberlegenheit unter dem Korb begegnet werden.

    Im Vorspiel in Halle Ende November 2013 war die Tabellensituation ähnlich wie derzeit: Halle lag auf Platz zwei, Nördlingen auf Rang elf. Die Gastgeberinnen siegten damals zwar deutlich mit 75:61, doch die bayerischen Gäste waren lange gleichwertig. Eine hohe Foulbelastung brachte sie jedoch im Schlussviertel auf die Verliererstraße. Wenn sie also morgen zum Erfolg kommen wollen, dann müssen sie in allen Belangen über sich hinauswachsen. Sie müssen kämpfen bis zum Umfallen, sie müssen deutlich ausgeglichener und sicherer punkten, weniger Ballverluste produzieren und letztlich gute Nerven in brenzligen Situationen zeigen. Alle Spielerinnen müssen mehr an sich glauben und das Sieger-Gen in sich entdecken. „Nördlingen ist‘s wert“, sich voll reinzuhängen und die erste Liga zu erhalten.

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