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Ehrenamt: Auszeichnung für die „stillen Helden“

Ehrenamt

Auszeichnung für die „stillen Helden“

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    Ehrengäste und Geehrte aus dem Landkreis Donau-Ries nach der Verleihung der Auszeichnungen in Höchstädt.
    Ehrengäste und Geehrte aus dem Landkreis Donau-Ries nach der Verleihung der Auszeichnungen in Höchstädt. Foto: Brugger

    „Warum werde denn ausgerechnet ich geehrt? Ich mache doch das Normale“, lautete eine der Fragen an Helmut Weihele, den schwäbischen Ehrenamtsreferenten beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV). Genau diese Einstellung aber macht die 52 Mitarbeiter in den Vereinen des Bezirks zu den sogenannten „stillen Helden“, wie nicht nur Weihele bei dem zum 15. Mal veranstalteten Ehrenamtstag des BFV-Bezirks im Schloss Höchstädt betonte.

    Eine ganze Reihe an Honoratioren aus Politik und Sport machte den Platzwarten, Trikotwäschern, Betreuern, Abteilungsleitern und Vorständen ihre Aufwartung und hoben ihre Bedeutung hervor. „Wir zeichnen Leute mit der DFB-Sonderehrung aus, die sich nicht als ewige Besserwisser herausgestellt haben, sondern angreifen, wenn es etwas zu tun gibt“, betonte etwa Norbert Miesbauer, Vorsitzender des gastgebenden BFV-Kreises Donau. Sein Vizepräsident Volker Wedel würdigte sie als die Grundsäulen des solidarischen Gemeinwesens und ergänzte: „Das Ehrenamt bringt nicht nur Arbeit, sondern auch Anerkennung. Das geht vom Lächeln eines Kindes zu dieser Auszeichnung.“

    Ehrenamtliches Engagement eine Chance, keine Last

    Dillingens Landrat Leo Schrell erinnerte daran, dass die Menschen in der Vergangenheit sich das Recht zur Mitgestaltung erst erkämpfen mussten, in Monarchien oder totalitären Systemen sei das keineswegs selbstverständlich. Daher sei ehrenamtliches Engagement eine Chance, keine Last. Und sein Donau-Rieser Amtskollege Stefan Rößle würdigte die Vereinsvertreter als Vorbilder, welche die Kinder und Jugendlichen dringend benötigen: „Gerade in einer Zeit, in der die Wirtschaftsbosse diese Funktion verspielen und die Ich-Bezogenheit vorleben. Das kann ansteckend sein, wie es zum Glück auch ihr Fleiß und ihre Anständigkeit sind.“ Dass die Ehrung im Rittersaal des Schlosses stattfand, war für Rößle geradezu symbolhaft: „Denn für die Geehrten ist die Auszeichnung ein Ritterschlag.“ Ins gleiche Horn stieß Günzburgs stellvertretender Landrat Josef Langenbach, während Hermann Güller, Mitbegründer der Ehrenamtsbewegung in Deutschland und Vorsitzender bayerischen Kommission, mit einem Strahlen auf der Bühne stand und verkündete: „Wir haben diesen Preis, der aus einer Urkunde und einer Uhr mit dem DFB-Emblem besteht, über all die Jahre hoch gehalten und merken, dass es immer mehr Bewerber dafür gibt. Das zeigt, dass die Ehrung auch an der Basis einen enorm hohen Stellenwert hat.“

    Aktuell sind noch rund ein Drittel aller bayerischen Bürger im Ehrenamt in all seinen Facetten und weit über den Sport hinaus engagiert. Aber wie lange noch? „Ich bin mit den Worten begrüßt worden: Herr Weihele, solche wie sie sterben aus“, berichtete der Bezirks-Ehrenamtsreferent bei seiner Schlussrede, und antwortete darauf schlagfertig: „Ja, und davon haben wir da oben einen ganzen Saal voll.“ Und so lange das so ist, ist auch Weihele trotz aller Schwierigkeiten in der alltäglichen Arbeit nicht Angst um das ehrenamtliche Engagement.

    Viel Arbeit mit der Organisation hatten sich der Kreis-Ehrenamtsbeauftragte Franz Schott zusammen mit den Verantwortlichen der SSV Höchstädt gemacht, die Schott vor Ort unterstützten. Weshalb er stellvertretend Geschenke an die Vereinsvertreter Jakob Kehrle und Gerald Maneth übereichte. Nicht vergessen wollte Schott die Sponsoren wie die lokalen Sparkassen, Erdgas Schwaben oder die Firma Polytan, dank deren Engagement die einzeln gewürdigten Preisträger zusammen mit ihrer Begleitung noch angenehme Stunden im Schlosskeller verbringen und Erfahrungen austauschen konnten.

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