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Schwimmen: Bei der Siegerehrung schon unter der Dusche

Schwimmen

Bei der Siegerehrung schon unter der Dusche

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    Masters-Schwimmerin Claudia Koch vor der Weltmeisterschaft beim Delphin-Training im Nördlinger Freibad.
    Masters-Schwimmerin Claudia Koch vor der Weltmeisterschaft beim Delphin-Training im Nördlinger Freibad. Foto: Maximiliane Böckh

    Nachdem der ungarische Balaton zunächst die Heimstätte der Weltelite der Schwimmmasters für das Freiwasserschwimmen gewesen war, verlagerte sich der Schauplatz der 17. Weltmeisterschaften der Masters nach drei Tagen Pause in die Hauptstadt Budapest. Dort standen den Masters-Schwimmerinnen und -Schwimmern mit der Duna Arena und dem Alfréd Hajós Complex zwei Hallenbäder für die Wettkämpfe zur Verfügung; in einem weiteren Schwimmbad konnten die Athleten trainieren und sich einschwimmen.

    Unter den 6524 Schwimmsportlern aus der ganzen Welt war auch die Nördlingerin Claudia Koch, die in der Altersklasse 65 bereits einen vierten Platz über 3 km im Balaton geholt hatte. Auch für die folgenden Beckenwettkämpfe hatte die Schwimmerin klare Ziele: „Unter den ersten Sechs wollte ich über Lagen und Delphin schon landen; da gibt es Medaillen. Gold, Silber und Bronze waren eher schwer zu erreichen, da sich für die Weltmeisterschaften die Besten der derzeitigen Weltrangliste versammelt hatten.“

    So galt der erste Start über 800 m Freistil eher der Eingewöhnung im Wettkampfbecken; Chancen auf eine Medaille gab es laut Meldeliste eher nicht. Entsprechend entspannt ging Claudia Koch hier das Rennen an und belegte am Ende einen neunten Platz. Weltmeisterin wurde die US-Amerikanerin Cheryl Ann Murray.

    Als zweite Disziplin standen die 400 m Lagen an, die die Nördlingerin schon länger auf keinem Wettkampf mehr geschwommen war. Nach dem Start rechnete sie selbst nicht so recht damit, eine gute Platzierung belegt zu haben. „Statt zur Siegerehrung bin ich erst einmal ausgiebig Duschen gegangen – und habe prompt die Medaillenverleihung verpasst“, erzählt sie dazu. Dass ihr etwas später dann in einer eigenen Zeremonie für den fünften Rang ihre zweite Medaille überreicht wurde, freute die Masters-Schwimmerin umso mehr.

    Bei ihrem dritten Start über 100 m Delphin musste sie dann gegen internationale Größen wie Laura Val, die 2003 in die International Swimming Hall of Fame aufgenommen wurde und bislang rund 100 Masters-Weltrekorde aufgestellt hat, antreten. Auf Bahn zwei, einer Außenbahn, startend, rechnete sich Claudia Koch kaum Chancen aus; direkt neben ihr schwamm auch die 800-m-Weltmeisterin Cheryl Ann Murray. Diese lag fast 80 Meter lang vor der Nördlingerin, die aber auf den letzten Metern aber noch an ihr vorbeizog und sich den fünften Rang und eine weitere Medaille sicherte, die sie auf der Siegerehrung strahlend entgegennahm. Gold ging an Laura Val, Silber an die Italienerin Mira Guglielmi und Bronze an die Deutsche Marcela Neumeister.

    Als Letztes standen dann die 200 m Delphin auf dem Programm, eine überaus anspruchsvolle Strecke. „Eigentlich kann ich nicht so recht nachvollziehen, wieso die ans Ende der Weltmeisterschaften gelegt wurden, wenn viele Schwimmer doch schon erschöpft sind“, macht die deutsche Masters-Athletin deutlich. Doch sie mobilisierte noch einmal alle Kräfte und belegte hinter den schon bekannten Marcela Neumeister, Cheryl Ann Murray und Mira Guglielmi einen hervorragenden vierten Platz.

    Mit ihren insgesamt vier Medaillen über 100 und 200 m Delphin, 400 m Lagen und dem Drei-Kilometer-Freiwasser-Wettbewerb unterstrich die Nördlingerin, dass sie zu den besten Schwimmerinnen der Welt in ihrer Altersklasse zählt, und auch Trainer Harald Biller zeigte sich mit den Leistungen nach der intensiven Vorbereitung der letzten Monate zufrieden.

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