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Basketball: Spiegelbild einer Achterbahn-Saison

Basketball

Spiegelbild einer Achterbahn-Saison

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    Energisch auf dem Weg zum Korb: Mirijam Unger (rechts) hatte mit ihrer besten Saisonleistung wesentlichen Anteil daran, dass die Heli-Girls doch noch den Sprung in die Play-Offs geschafft haben.
    Energisch auf dem Weg zum Korb: Mirijam Unger (rechts) hatte mit ihrer besten Saisonleistung wesentlichen Anteil daran, dass die Heli-Girls doch noch den Sprung in die Play-Offs geschafft haben. Foto: Jochen Aumann 

    Nach einer fulminanten Energieleistung im vierten Viertel gewannen die Heli-Girls erstmals in Saarlouis und zogen dank der Osnabrücker Niederlage gegen Marburg in die Play-Offs ein, wo der Gegner Wolfenbüttel heißt. Wie ein Spiegelbild der gesamten Saison verlief das Match beim ehemaligen Vorzeigeclub. Diese Achterbahn-Saison hatte genau dieses letzte Match der Spielzeit verdient. Lange liefen die Heli-Girls den Gastgebern hinterher, suchten nach dem Schlüssel, wie man erfolgreich scoren und vor allem den Rebound kontrollieren könne. Dies gelang ausgerechnet mit der kleinsten denkbaren Aufstellung, die den Nördlingern zur Verfügung steht.

    Im ersten Viertel erlaubten die Heli-Girls den Mädels von der französischen Grenze alles, was diese gerne machen und gut können. Man ließ den Gegner Fastbreaks laufen, Offensivrebounds holen und die Nördlinger Offense verlangsamen. Die „Königlichen“, immerhin Double-Gewinner der Jahre 2009 und 2010, lieferten befreit von jeglichem Druck, nachdem sie bereits als Absteiger 2012 feststanden, eine sehenswerte Leistung ab und führten bereits nach den ersten zehn Minuten mit 23:14.

    Während der fehlende Druck die Gastgeber locker zu machen schien, fanden die Heli-Girls nie richtig zu ihrem Spiel. Fünf Minuten im zweiten Viertel verstrichen, ohne dass die Gäste irgendetwas Zählbares auf die Anzeigetafel brachten. Erst die Einwechslung von Caro Sterner brachte etwas Schwung in die Nördlinger Offense und der saarländische Korb wurde endlich attackiert. Nur die Schwächen im Defensiv-Rebound, die sich schon durch die gesamte Saison ziehen, blieben das große Manko der Rieserinnen und verhinderten eine Aufholjagd. Beim Halbzeitstand von 40:30 war allerdings noch nichts entschieden und es herrschte durchaus noch Zuversicht auf der Gästebank.

    Der Trainer hat mit einer ungewöhnlichen Taktik Erfolg

    Doch auch im dritten Viertel änderte sich nichts Entscheidendes. Zwar stand die Rieser Verteidigung jetzt besser, doch immer wieder bekam Saarlouis zweite und dritte Chancen, um dann doch einen Weg zu finden, den Korb zu erzielen. Am zweistelligen Rückstand änderte sich nichts, bis Coach Bär schließlich zu einem höchst ungewöhnlichen Mittel griff: Mit nur einem Center, und der hieß nicht Amber Sprague, sondern Mirijam Unger, machte er das Team klein und kurioserweise waren die Rebounds plötzlich Beute der Rieserinnen. Im Angriff wurde jetzt schneller gespielt und der Korb attackiert. Die Folge: Beim 48:46 war man bei noch sechs zu spielenden Minuten wieder auf Tuchfühlung herangekommen. Als Doro Richter in der 37. Minute zwei Freiwürfe versenkte, bedeutete das die erste Gästeführung im gesamten Match. Die Heli-Girls hatten ihren Kampfgeist neu entdeckt und gaben jetzt alles. Wie es einem Kapitän gut zu Gesicht steht, ging Doro Richter voran, traf endlich ihren ersten Dreier des Spiels und versenkte alle ihre Freiwürfe zum 68:64-Sieg. Sensationelle 31 Punkte gelangen der Bär-Truppe im letzten Abschnitt, fast genauso viele wie in den drei Vierteln davor zusammengenommen.

    Die Premiere eines Auswärtssiegs in Saarlouis ist gleichzeitig der vorübergehende Abschied vom Team aus dem Saarland, das den Weg in die 2. Liga antreten wird. Wohin der Weg der Heli-Girls führt, ist hingegen noch nicht vorhersehbar. Der Play-off-Gegner heißt Wolfenbüttel, das dank einer Niederlage Freiburgs auf den ersten Tabellenplatz kletterte und laut Coach Bär das Team unter den Top Drei ist, das seiner Truppe am ehesten liegt, zumindest mehr als die beiden Angstgegner Rhein-Main oder Freiburg. Und nachdem die Heli-Girls auswärts ohnehin erfolgreicher spielen als zu Hause, ist die Tatsache, dass man im Best-Of-Three-Modus zuerst in Niedersachsen antreten muss, schon fast wieder ein Vorteil.

    Heimspiel am Ostersamstag

    Man darf zumindest gespannt sein, was in dieser an Überraschungen reichen Saison die Play-Offs noch mit sich bringen. Für die Heli-Girls ist der Kampfsieg in Saarlouis zumindest schon mal Balsam auf die Wunden, die die letzten Niederlagen hinterlassen hatten. Den Nördlinger Fans beschert der Erfolg ein weiteres Heimspiel und zwar am Ostersamstagabend.

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