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Vierfachmord in Frankreich: 25 Schüsse aus einer Waffe: Ermittler untersuchen Tatort erneut

Vierfachmord in Frankreich

25 Schüsse aus einer Waffe: Ermittler untersuchen Tatort erneut

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    Vierfach-Mord: Polizei tappt im Dunkeln. Jetzt wurde zum zweiten Mal der Tatort untersucht.
    Vierfach-Mord: Polizei tappt im Dunkeln. Jetzt wurde zum zweiten Mal der Tatort untersucht.

    Nach dem spektakulären Vierfachmord in Ostfrankreich sind die Ermittler immer noch nicht zur Ruhe gekommen. Sie suchen noch immer hektisch nach Spuren. Ermittler zbestätigten, dass am Dienstag in dem Haus der  Opferfamilie im britischen Claygate ein Safe geöffnet wurde, in  Frankreich wurde erneut der Tatort untersucht.

    Die Polizisten haben gestern den Waldparkplatz noch einmal untersucht, auf dem am vorigen Mittwoch die vier Mordopfer gefunden worden waren. Dabei soll ermittelt worden sein, wie lange Opfer oder Täter benötigt haben könnten, um bestimmte  Strecken zurückzulegen. Die Ermittler wollen so eine bessere  Vorstellung vom zeitlichen Ablauf der Tat bekommen. Auch Material  aus Videoüberwachungen in der Gegend wird noch eingesammelt.

    Offenbar wurde die Tat mit einer Waffe verübt

    Der französischen Fernsehsenders M6 meldete,  bei dem Gewaltverbrechen sei lediglich eine Waffe benutzt worden. Die vermutlich rund zwei Dutzend Schüsse seien aus einer automatischen Pistole mit dem Kaliber 7,65 Millimeter abgefeuert worden, hieß es unter Berufung auf Ermittlerkreise.  Alles deute auf eine ältere Waffe hin.

    Das aus dem Irak stammende britische Ehepaar al-Hilli, die  Mutter der Frau und ein offenbar zufällig vorbeikommender Radfahrer  waren am vergangenen Mittwoch auf dem Waldparkplatz erschossen  worden. Die vierjährige Tochter überlebte unverletzt, ihre  siebenjährige Schwester wurde schwer verletzt. Sie ist inzwischen  aus dem künstlichen Koma erwacht. Befragen können die Polizistin das Mädchen aber erst, wenn es die Ärzte zulassen.

    Die französische Polizei weitete ihre Befragung auch im Umkreis  des Tatortes aus, um rekonstruieren zu können, wo sich die Familie  al-Hilli in den Stunden vor der Tat aufhielt. Demnach hatte die  Familie kurze Zeit nach ihrer Ankunft in der Region Anfang  September den Campingplatz gewechselt.

    Tat wurde doch nicht von einem britischen Radfahrer gemeldet

    Neue Erkenntnisse gibt es auch über die Person, die den Mord gemeldet hat. Bisher ging man davon aus, dass es sich dabei um einen britischen Radfahrer handele. Die Tageszeitung Le Parisien berichtete allerdings am Dienstag, der erste  Notruf sei von einem Franzosen abgesetzt worden. Der Mann, der nur Philippe D. genannt  wurde, sagte der Zeitung, er sei mit zwei Freundinnen in einem Auto  den Waldweg hochgefahren, als ihnen der britische Fahrradfahrer entgegengekommen sei. "Er hat mir in schlechtem Französisch erklärt, dass sich ein  bisschen weiter oben ein Drama abgespielt hat", zitierte die  Zeitung Philippe D. Er habe dann  die Polizei verständigt.

    Die Hinweise auf einen Erbstreit sind mittlerweile den Hintergrund gerückt. Der Bruder des Ermordeten hat sich freiwillig bei der britischen Polizei gemeldet und wird als Zeuge befragt. Darstellungen über einen Erbstreit widerspricht er vehement. Deshalb sind die Ermittler weiterhin auf der Suche nach einem Motiv für den Vierfachmord. Wie sie mitteilten, sei von einem Raubüberfall bis hin zu einer Tat mit rassistischem Hintergrund alles möglich.

    Die Ermittlungen gehen derweil auch in Großbritannien weiter.  Dort wurde das Haus der Familie  al-Hilli im britischen Bombenexperten Claygate am Dienstag weiter untersucht und ein Safe geöffnet. Was  in dem Safe war, wurde nicht bekannt. Am Donnerstag sollen ein französischer Untersuchungsrichter und  Staatsanwalt Eric Maillaud dorthin reisen, wie aus  Ermittlerkreisen verlautete. afp/dpa

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