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Porträt: Alice Weidel: Das neue Gesicht der AfD

Porträt

Alice Weidel: Das neue Gesicht der AfD

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    Alice Weidel von der AfD wohnt mit ihrer Lebenspartnerin und dem vierjährigen Sohn am Bodensee.
    Alice Weidel von der AfD wohnt mit ihrer Lebenspartnerin und dem vierjährigen Sohn am Bodensee. Foto: Bernd von Jutrczenka (dpa)

    Die AfD-Politikerin Alice Weidel hat sich bislang öffentlich noch nicht so exponiert wie ihre Parteifreundinnen Frauke Petry und Beatrix von Storch. Gleichwohl soll sie mit dem rechtsnationalen Parteivize Alexander Gauland die AfD in den Bundestagswahlkampf führen.

    Dabei hatte die Wirtschaftswissenschaftlerin im AfD-Bundesvorstand schon vor ihrer Wahl ins Spitzen-Duo großen Einfluss. Sie ist zwar erst seit 2013 in der Partei, hat aber das Bundesparteiprogramm mit entwickelt. Sie arbeitete auch am Programm für die Bundestagswahl mit. Die 38 Jahre alte Ökonomin äußert sich vorwiegend zu wirtschaftlichen Themen. So fordert sie Steuervereinfachungen, verurteilt Pläne, das Bargeld abzuschaffen, und sie will Spanien und Portugal aus der Euro-Zone entlassen. Als Eurokritikerin leitet sie den Bundesfachausschuss "Euro und Währung" ihrer Partei.

    Alice Weidel greift Angela Merkel scharf an

    Politisch gehört sie eher zum moderaten Flügel ihrer Partei, greift aber Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerst scharf an. Sie geißelt vor allem deren Asylpolitik, die gegen internationale Abkommen verstoße. Weidel wendet sich auch gegen die Krankenversicherung für Asylbewerber, den aus ihrer Sicht "naiven Umgang" mit islamischen Hasspredigern und warnt vor überzogenen Erwartungen bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.

    In ihrer Rede beim Parteitag in Köln im April zeigte Weidel ihre harte Seite: Unter dem Beifall der Delegierten rief sie, die AfD werde sich "nicht den Mund verbieten lassen". Politische Korrektheit gehöre "auf den Müllhaufen der Geschichte".

    Alice Weidel passt eigentlich nicht zur AfD

    Weidel wurde 1979 in Gütersloh geboren. Die studierte Volkswirtin und Diplom-Kauffrau mit Doktortitel arbeitete unter anderem bei der US-Investmentbank Goldman Sachs und der Bank of China. 2014 machte sie sich als Unternehmensberaterin für Start-Ups selbstständig. Die Frau mit den meist zurückgebundenen langen blonden Haaren spricht Mandarin.

    Der Lebensstil Weidels, die gerne einen dunklen Hosenanzug und weiße Bluse trägt, passt nicht zum Klischee einer konservativen Partei: Sie wohnt mit ihrer Lebenspartnerin und dem vierjährigen Sohn am Bodensee. AZ, dpa, afp

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