Die Menschenrechtsorganisation hat die EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert, mehr zum Schutz von Flüchtlingen zu tun. Mindestens 1500 Männer, Frauen und Kinder seien im vergangenen Jahr auf ihrer Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrunken, erklärte die Organisation in einem Bericht zum Flüchtlingsschutz.
Amnesty: Europa soll dem Sterben im Mittelmeer ein Ende bereiten
Etliche dieser Todesfälle seien vermeidbar gewesen, sagt die Organisation: "Europa muss seiner Verantwortung für Flüchtlinge in Seenot endlich gerecht werden", forderte die Amnesty-Asylpolitikexpertin Franziska Vilmar. Die Mitgliedsstaaten und EU-Institutionen müssten "alle nötigen Maßnahmen bei der Seenotrettung" treffen, "um dem Sterben im Mittelmeer ein Ende zu bereiten".
Amnesty International kritisierte insbesondere das neue Migrationsabkommen zwischen Italien und Libyen. Dadurch bestehe die Gefahr, dass Italien weiterhin Menschen ohne Überprüfung ihres Flüchtlingsstatus auf hoher See aufgreife und sie direkt nach Libyen zurückschicke.
Flüchtlinge sind Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt
Dort riskierten die Flüchtlinge, in ihre Heimatländer abgeschoben zu werden, wo ihnen Folter oder schwere Misshandlung drohten, warnte Amnesty. "Diese Maßnahmen führen dazu, dass Flüchtlinge schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind, ohne dass die Öffentlichkeit davon erfährt", erklärte Vilmar. afp