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Embryonenschutzgesetz: Augsburger Weihbischof Losinger fordert schärfere Bioethik-Gesetze

Embryonenschutzgesetz

Augsburger Weihbischof Losinger fordert schärfere Bioethik-Gesetze

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    Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger ist Mitglied im Bioethikrat der Bundesregierung. (Archiv)
    Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger ist Mitglied im Bioethikrat der Bundesregierung. (Archiv) Foto: Fred Schöllhorn

    "Das Embryonenschutzgesetz, das Gentechnikgesetz und das Stammzellgesetz müssen in absehbarer Zeit novelliert werden", sagte das Mitglied im Bioethikrat der Bundesregierung dem Berliner Tagesspiegel(Sonntag). "Bisher gilt als Embryo, was aus der Verbindung einer Ei- und Samenzelle entsteht. Der Gesetzgeber wird nicht umhin kommen, mit Blick auf die neuen totipotenten Zellen den Status des Embryos neu zu definieren." Zellen gelten dann als totipotent, wenn sie sich noch zu einem vollständigen Organismus entwickeln können.

    Losinger: Forschung kein Sience Fiction mehr

    Vieles in der biomedizinischen Forschung sei inzwischen nicht mehr Science Fiction, sagte Losinger. Er rechnet damit, dass Forscher "in Kürze" in der Lage sein werden, aus adulten Körperzellen sogenannte totipotente Zellen zu entwickeln. So könne man etwa bei kinderlosen Ehen von jedem Partner je eine Keimzelle generieren und daraus Nachwuchs erzeugen, der mit beiden Partnern genetisch verwandt ist. Oder es könne ein einzelner Mensch aus dem Bestand seiner somatischen Zellen eine Ei- und eine Samenzelle generieren und daraus einen identischen Klon von sich herstellen lassen. 

    "Einmaligkeit des Menschen bedroht"

    "Menschen wären in der Lage, Menschen zu konstruieren - nach eigenen Vorstellungen. Dadurch wäre der Mensch in seiner Einmaligkeit bedroht", warnte Losinger. "Das Klonen würde der Selektion von Menschen mit vermeintlich höheren Qualitäten Tür und Tor öffnen. Es darf auch niemals ein Mensch Mittel zum Zweck werden. Die Klone aber könnten als Ersatzteillager dienen." dpa

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