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Marseille: Fahrzeug rast in Haltestellen in Marseille - eine Tote, ein Verletzter

Marseille

Fahrzeug rast in Haltestellen in Marseille - eine Tote, ein Verletzter

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    Spezialisten untersuchen den Tatort in Marseille.
    Spezialisten untersuchen den Tatort in Marseille. Foto: Boris Horvat, AFP

    Ein offenbar psychisch kranker Autofahrer ist in Marseille in eine Bushaltestelle gefahren. Dabei wurde eine Frau getötet sowie ein weiterer Mensch verletzt. Das bestätigte eine Sprecherin der nationalen französischen Polizei am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Am Vormittag seien im Abstand von etwa einer Stunde zwei verschiedene Bushäuschen angefahren worden, die mehrere Kilometer auseinander liegen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich in beiden Fällen um das gleiche Nutzfahrzeug handelte. Zunächst war von einem Auto die Rede gewesen. Das gesuchte Fahrzeug sei später gefunden und ein 35-Jähriger festgenommen worden, hieß es.

    Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem tödlichen Vorfall nicht um einen Anschlag. Nichts deute auf einen "terroristischen Akt" hin, sagte Staatsanwalt Xavier Tarabeux der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Festgenommenen sei ein Schreiben einer psychiatrischen Klinik gefunden worden, "und wir orientieren uns eher in Richtung dieser Spur".

    Nach Polizeiangaben war der Mann in der Vergangenheit unter anderem wegen Autodiebstählen aufgefallen. Der Sender Franceinfo berichtete dagegen, der Verdächtige sei der Polizei wegen Drogenhandels, Diebstahls und Waffenbesitzes bekannt gewesen. Bei den Geheimdiensten, die in Frankreich mutmaßliche islamistische Gefährder erfassen, sei er jedoch nicht auf dem Schirm gewesen. Ein Zeuge habe das Nummernschild registriert, deshalb sei die Polizei auf die Spur des Fahrzeugs gekommen, berichtete BFMTV.  Er soll nach übereinstimmenden Medienberichten aus der Region von Grenoble stammen.

    Die Festnahme sei gewaltlos verlaufen, sagte David Reverdy von der Polizeigewerkschaft Alliance Police dem Sender BFMTV. Die Bushaltestellen befinden sich nach seiner Darstellung in Stadtteilen, in denen zu diesem Zeitpunkt wenig los ist. "Man kann sich die Frage stellen, warum diese Orte." Bei dem Todesopfer handelte es sich um eine Frau im Alter von etwa 40 Jahren.

    Polizei bittet, den Hafen von Marseille zu meiden

    Die Polizei rief auf dem Kurznachrichtendienst Twitter dazu auf, das Gebiet am alten Hafen von Marseille zu meiden. Nach unbestätigten Informationen des Nachrichtensenders BFMTV soll es sich bei dem Todesopfer um eine Frau im Alter von etwa 40 Jahren handeln. Der Verdächtige sei zwar der Polizei bekannt gewesen, nicht aber den Geheimdiensten, die in Frankreich mutmaßliche islamistische Gefährder erfassen. Ein Zeuge habe das Nummernschild registriert, deshalb sei die Polizei auf seine Spur gekommen, so BFMTV.

    Frankreich war in den vergangenen Jahren Ziel mehrerer islamistischer Anschläge. Erst Anfang des Monats war ein Mann bei Paris in eine Gruppe Soldaten gefahren, Ermittler gehen einem Terrorverdacht nach. Vergangene Woche war östlich von Paris ein Mann mit einem Fahrzeug in eine Pizzeria gerast und hatte ein Mädchen getötet - in diesem Fall schloss die Staatsanwaltschaft ein terroristisches Motiv allerdings aus. dpa/AFP/AZ

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