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Fernsehen: Der Mann mit dem Maulwurf

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Der Mann mit dem Maulwurf

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    Miler und sein Maulwurf
    Miler und sein Maulwurf Foto: dpa

    Ahoj! Ach jo! Das sagt der „Kleine Maulwurf“, der Held ungezählter Kinder. Mehr sagt er nicht. Und doch steckt in seinen Lauten viel Gefühl. „Krtek“ (Maulwurf) oder „Krtecek“ (kleiner Maulwurf), wie er genannt wird, begeistert bereits seit 1957 Fans in aller Welt. In diesem Jahr nun wird er 60.

    Seine Schöpfer waren tschechoslowakische Künstler und Filmemacher. Zdenek Miler war einer von ihnen. Der Prager Grafiker spezialisierte sich nach dem Studium auf Animationsfilme. Für einen Kinderfilm über die Herstellung von Flachs suchte er einst einen Helden. Nachdem er bei einem Spaziergang über einen Maulwurfshügel gestolpert war, hatte er die Idee zu „Krtek“. Sein Erstling „Wie der Maulwurf zu seinen Hosen kam“ erhielt beim Filmfestival in Venedig im Sommer 1957 einen Silbernen Löwen.

    Anfangs sprach der Maulwurf noch. Miler entschied sich aber dann dagegen, weil die Zeichentrick-Figur weltweit verstanden werden sollte. Ihr „Ahoj!“ oder „Ach jo!“ wurde übrigens von seinen Töchtern auf Tonband eingesprochen.

    Das vielleicht Schönste am Maulwurf: Er hilft stets seinen Freunden. Ab den 60er Jahren war er im tschechoslowakischen Fernsehen zu sehen, in mehr als 60 Kurzfilmen. In Westdeutschland waren seine Abenteuer seit 1972 Teil der „Sendung mit der Maus“; in der DDR liefen sie beim „Sandmännchen“. Im Juli 2011 schließlich wurde Zdenek Miler eine große Ehre zuteil: US-Astronaut Andrew Feustel schenkte ihm einen Stoff-Maulwurf, den er kurz zuvor bei der letzten Mission der Raumfähre „Endeavour“ mitgenommen hatte. Im November 2011 starb Miler mit fast 91 Jahren bei Prag. Sein Maulwurf wird noch lange leben. (kna)

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