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Artenschutz: Diese Tiere sind in Bayern besonders bedroht

Artenschutz

Diese Tiere sind in Bayern besonders bedroht

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    Der Bestand der Feldlerchen nimmt in Deutschland rapide ab.
    Der Bestand der Feldlerchen nimmt in Deutschland rapide ab. Foto: Andreas Neuthe, dpa

    Wenn Andreas von Lindeiner über Artenschutz spricht, erinnert er sich sofort an einen Vorfall: Er erhielt einen Anruf aus Bayern, in dem ihm ein Tierfreund fragte, wie er das letzte Feldlerchen-Gelege in seinem Landkreis schützen kann. Ob er dafür einen Elektrozaun errichten dürfe. Von Lindeiner ist Artenschutzreferent beim Landesbund für Vogelschutz (LBV). Er weiß, wie schlecht es um manche Tierarten in Deutschland steht.

    Der 3. März ist der Tag des Artenschutzes. Er soll daran erinnern, dass viele Tiere bedroht sind. Laut der aktuellen Roten Liste sind in Deutschland mehr als 100 Tierarten bei den Wirbeltieren gefährdet - das ist beinahe ein Drittel aller Säuger, Vögel, Reptilien, Amphibien und Kriechtiere. Besonders schlimm sind viele Vögel betroffen.

    Die Landwirtschaft bedroht zum Teil den Artenschutz

    Gerade die sogenannten Agrarvögel sind akut bedroht. Zu diesen gehört auch die Feldlerche, wegen der von Lindeiner den besorgten Anruf bekommen hatte. "Tiere wie die Feldlerche leiden unter den Monokulturen in der Landwirtschaft. Wie viele andere Arten kommen die Tiere mit der intensiven Agrarwirtschaft nicht klar", sagt er. Von Lindeiner betont, dass es ihm dabei nicht darum gehe, ein "Bauern-bashing" zu betreiben. Er sieht die Politik auf der EU-Ebene in der Verantwortung.

    Diese hat seiner Meinung nach in der Vergangenheit große Fehler gemacht - etwa beim Thema Glyphosat. "Das Pflanzenschutzmittel bringt Amphibien um. Die nehmen das Glyphosat über die Haut auf und verenden qualvoll", sagt von Lindeiner.

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    Viele Tierarten sind in Deutschland in freier Wildbahn ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Doch einige Arten konnten von Artenschützern wieder angesiedelt werden.

    Bei manchen Tieren würden Laien keine Gefährdung vermuten

    Einige Tierarten gibt es, bei denen ein Laie nie eine Bedrohung vermuten würde. Eine davon ist der Feldhamster. Die Tierchen waren in Deutschland einst weit verbreitet und wurden als Schädling betrachtet. Bis in die 1980er Jahre zahlten die Behörden der DDR Prämien für erlegte Tiere. Heute sind die Feldhamster gefährdet.´

    Artenschutzexperte Magnus Wessel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (kurz BUND) erklärt diese Entwicklung durch die größeren Felder: "Wenn etwa die Ernte beginnt, schaffen es die Feldhamster nicht mehr schnell genug in ihr Versteck." Das könne einen Bestand dann schnell dezimieren.

    Nicht alle bedrohten Tiere sind leicht zu sehen, denn einige von ihnen leben unter Wasser. Rund 70 Fischarten gibt es in Bayern, viele davon sind bedroht. Die Gründe dafür sind vielfältig, etwa Querverbauungen wie Wasserkraftwerke an Flüssen lassen die Bestände der Tiere schrumpfen. Der Landesfischereiverband Bayern spricht dabei von einer "Fragmentierung des Lebensraums". Um dem entgegenzuwirken werden Fischtreppen gebaut, die den Tieren eine freie Wanderung zu ihren Laichplätzen ermöglichen.

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