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Samenbank: Eigenes Sperma eingesetzt: Hat ein Samenbank-Chef 19 Kinder gezeugt?

Samenbank

Eigenes Sperma eingesetzt: Hat ein Samenbank-Chef 19 Kinder gezeugt?

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    Der frühere Direktor einer niederländischen Samenbank soll der Vater von 19 Kindern sein, die nach künstlicher Befruchtung zur Welt kamen.
    Der frühere Direktor einer niederländischen Samenbank soll der Vater von 19 Kindern sein, die nach künstlicher Befruchtung zur Welt kamen. Foto: Ralf Hirschberger, dpa (Symbolbild)

    Der frühere Direktor einer Samenbank in den Niederlanden ist vermutlich der Vater von mindestens 19 Kindern, die nach einer In-Vitro-Fertilisation geboren wurden. Das habe ein DNA-Vergleich des offiziellen Kindes des kürzlich verstorbenen Arztes mit der DNA der durch künstliche Befruchtung gezeugten Kindern ergeben, teilte das Institut FIOM am Dienstag mit, das den Fall untersucht. Zu Lebzeiten hatte der frühere Samenbank-Chef davon gesprochen, dass er der Vater von 60 Kindern sein könnte.

    Sperma in Samenbank vertauscht: 23 Betroffene forderten DNA-Tests

    Insgesamt 23 Niederländer hatten einen DNA-Abgleich mit dem Direktor der Samenbank gefordert. Eltern und Kinder warfen dem Anfang April gestorbenen Jan Karbaat vor, sein eigenes Sperma für die In-Vitro-Fertilisation verwendet zu haben, statt des in der Samenbank ausgewählten Spermas eines Spenders. Kommenden Dienstag wird ein Gericht in Rotterdam über die Forderung der 23 Kläger entscheiden.

    Deren Anwalt hatte mehrere Ungereimtheiten bei den Kunden der Samenbank angeführt. So habe ein Kläger braune Augen, obwohl der angebliche Samenspender blauäugig gewesen sei. Ein anderer Mandant ähnele Karbaat sehr. "Das ist eine Frage der Identität, das trägt dazu bei, dass man seine Persönlichkeit bildet", hatte der Anwalt der betroffenen Familien, Tim de Bueters, die Klage begründet. "Seine Herkunft zu kennen ist ein Grundrecht."

    DNA eines Sohns des Ex-Samenbank-Chefs analysiert

    Eines der Kinder aus Karbaats Ehe stellte freiwillig seine DNA zur Verfügung. "Die DNA passt zu der von 19 Halbbrüdern und Halbschwestern", erklärte die Leiterin des Instituts Fiom, Ellen Giepmans, am Dienstag. Demnach sollen die Untersuchungen noch fortgesetzt werden, um sicher zu gehen, dass es eine hundertprozentige Übereinstimmung bei der DNA gibt.

    Nach Angaben eines Anwalts der Familien soll Karbaat behauptet haben, er sei der Vater von 60 nach In-Vitro-Fertilisation geborenen Kindern. Einen DNA-Test lehnte er aber stets ab. Seine Klinik wurde 2009 wegen Unregelmäßigkeiten geschlossen. Nun soll herausgefunden werden, ob der Samenbank-Chef sich in mehreren Fällen strafbar gemacht hat.

    Bei der In-Vitro-Fertilisation wird in einem Reagenzglas eine Eizelle durch eine Samenzelle befruchtet. Der so gebildete Embryo wird dann in den Mutterleib eingepflanzt. AFP

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