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Treuchtlingen: Ermittlungen nach tödlichem Maibaum-Unglück eingestellt

Treuchtlingen

Ermittlungen nach tödlichem Maibaum-Unglück eingestellt

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    Kurz nach dem Aufstellen des Baumes in Treuchtlingen war plötzlich dessen Spitze abgebrochen und hatte eine 29 Jahre alte Frau erschlagen.
    Kurz nach dem Aufstellen des Baumes in Treuchtlingen war plötzlich dessen Spitze abgebrochen und hatte eine 29 Jahre alte Frau erschlagen. Foto: dpa

    Ein halbes Jahr nach dem tödlichen Maibaum-Unglück im mittelfränkischen Treuchtlingen hat die Staatsanwaltschaft ihr Ermittlungsverfahren eingestellt. Keinem der am Fällen und Aufstellen des Baumes Beteiligten sei ein Vorwurf zu machen, teilte die Behörde in Ansbach am Mittwoch unter Berufung auf einen Gutachter mit. Demnach handelte es sich um einen nicht vorhersehbaren Unfall. Der Baum sei innerlich und von außen nicht sichtbar geschädigt gewesen.

    Kurz nach dem Aufstellen des Baumes war plötzlich dessen Spitze abgebrochen und hatte eine 29 Jahre alte Frau erschlagen. Ein dreijähriger Bub wurde leicht verletzt.

    Die Frau hatte am 30. April im Treuchtlinger Ortsteil Wettelsheim auf einer Bierbank gesessen, als sie von der  herabfallenden Spitze des Maibaums getroffen wurde. Die dreifache Mutter erlag noch am Unfallort ihren schweren Kopfverletzungen, ein Notarzt konnte ihr nicht mehr helfen. Die Staatsanwaltschaft Ansbach ließ den Stamm samt der abgebrochenen Spitze sicherstellen und beauftragte einen Sachverständigen für Baumpflege und Verkehrssicherheit von Bäumen mit einem Gutachten.

    "Der Sachverständige kam in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass der Baum mit einem seltenen Pilz an einer ungewöhnlichen Stelle befallen gewesen sei", teilten die Ermittler mit. Bei der Lagerung und Aufstellung des Baumes sei die an der Spitze verminderte Festigkeit des Stammes nicht bemerkbar gewesen. Wegen des Windes am Unglückstag brach dann die Baumspitze ab. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft handelte es sich um einen "nicht vermeidbaren Unglücksfall, bei dem mehrere äußerst unwahrscheinliche Umstände zusammengetroffen sind".

    Der Baum war drei Tage vor dem Unfall im Treuchtlinger Stadtwald gefällt worden - von Mitgliedern des Wettelsheimer Kulturvereins, der eigens für die Ausrichtung der jährlichen Maibaumfeste gegründet worden war. Danach wurde der Baum zu einer Scheune neben der Unglücksstelle transportiert. Eine Fachfirma stellte ihn mit einem Telekran auf. Der Baum war 33 Meter hoch, die später abgebrochene Spitze war 4 Meter lang. (dpa/lby)

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