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USA: Ex-Polizist spricht ein Jahr nach Ferguson über Tod von Michael Brown

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Ex-Polizist spricht ein Jahr nach Ferguson über Tod von Michael Brown

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    Vor einem Jahr schoss der Ex-Polizist Darren Wilson auf den unbewaffneten Teenager Michael Brown.
    Vor einem Jahr schoss der Ex-Polizist Darren Wilson auf den unbewaffneten Teenager Michael Brown. Foto: St. Louis County Prosecutor's Office, afp

    Der Ex-Polizist Darren Wilson hat ein Jahr nach den tödlichen Schüssen auf den schwarzen Teenager Michael Brown in Ferguson einen rassistischen Hintergrund abgestritten. "Jeder macht das so schnell zu einem Rassen-Thema. Das ist keine Frage der Rasse", sagte Wilson dem US-Magazin "New Yorker", das am Dienstag ein langes Porträt des 29-Jährigen veröffentlichte.

    In seinen ersten öffentlichen Äußerungen zeigte Wilson wenig Mitgefühl: "Denke ich darüber nach, was er für eine Person war? Nicht wirklich, denn das spielt jetzt keine Rolle mehr."

    Polizist wurde nach Schüssen auf Michael Brown nicht angeklagt

    Wilson hatte den 18-jährigen Brown am 9. August 2014 nach einem Handgemenge mit mehreren Kugeln getötet. Der Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl der Teenager unbewaffnet war. Der Tod Browns und der spätere Verzicht auf einen Strafprozess hatten in Ferguson und zahlreichen anderen Städten der USA zu teils gewalttätigen Protesten geführt. An dem Fall entzündete sich eine landesweite Debatte über Rassismus und Polizeigewalt.

    Die mehrheitlich schwarze Bevölkerung von Ferguson fühlt sich von der überwiegend weißen Polizeitruppe systematisch diskriminiert. Ein Anfang März veröffentlichter Bericht des US-Justizministeriums bestätigte routinemäßige Schikane von Afroamerikanern in dem Vorort von St. Louis im Bundesstaat Missouri.

    Bislang kein neuer Job für Darren Wilson

    Der aus dem Polizeidienst ausgeschiedene Wilson lebt mit seiner Frau unauffällig in St. Louis. Dem "New Yorker" sagte er, er habe bislang keinen neuen Job gefunden und sei wegen seiner Vergangenheit wohl auch "nicht beschäftigungsfähig". Dank Spenden von Unterstützern in Höhe von rund 500.000 Dollar (455.000 Euro) habe er sich ein Haus gekauft.

    Der Reporter des "New Yorker" stellte bei Wilson bisweilen eine "rassistisch codierte Wortwahl" fest. So sagte dieser über seine Erfahrungen als Polizist mit Afroamerikanern: "Sie sind so in einer anderen Kultur eingeschlossen als - was ich zu sagen versuche ist die richtige Kultur, die bessere, die man wählen kann." afp

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