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Eifel: Experten: Flugzeugunfall geht auf Pilotenfehler zurück

Eifel

Experten: Flugzeugunfall geht auf Pilotenfehler zurück

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    Anfang Januar stürzte nahe dem Flugplatz Föhren Rheinland-Pfalz ein Geschäftsflugzeug ab. Dabei kamen vier Menschen ums Leben.
    Anfang Januar stürzte nahe dem Flugplatz Föhren Rheinland-Pfalz ein Geschäftsflugzeug ab. Dabei kamen vier Menschen ums Leben. Foto: Thomas Frey, dpa

    Der Flugzeugabsturz Anfang 2014 mit vier Toten in der Eifel geht auf die Verkettung mehrerer schwerer Pilotenfehler zurück. Zu diesem Schluss kommt ein Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

    Der Pilot der Geschäftsmaschine vom Typ Cessna Citation habe trotz dichten Nebels und einer Sichtweite von nur etwa 100 Metern am Flugplatz Föhren bei Trier landen wollen, obwohl für den Anflug eine Sicht von mindestens 1,5 Kilometern vorgeschrieben sei. Zudem habe er auf einem GPS-Navigationsgerät allem Anschein nach die Höhe des Flughafens falsch eingestellt, was ihn zu tief fliegen ließ. Wegen "unzureichenden Situationsbewusstseins" habe er zudem den Sinkflug nicht rechtzeitig abgebrochen. Zu dem Unfall habe auch eine "unzureichende" Zusammenarbeit mit dem Co-Piloten beigetragen.

    Bei dem Unglück kamen ein 61-jähriger Geschäftsmann, seine 60 Jahre alte Ehefrau sowie der 55-jährige Pilot aus Bremen und ein 40 Jahre alter Co-Pilot aus Remscheid ums Leben. Die Insassen kamen aus dem südenglischen Shoreham bei Brighton von einer Fasanenjagd.

    Am Flughafen nur wenige Kilometer weiter herrschte beste Sicht

    Die extrem schlechte Sicht in Trier-Föhren war dem Piloten laut Bericht bekannt gewesen, weil er vor dem Abflug am 12. Januar 2014 mit dem Tower von Föhren telefoniert habe. Der Föhrener Flugleiter sei nach dem Telefonat davon ausgegangen, dass die Maschine einen anderen Flugplatz anfliegen werde. Wetterdaten zur Region mit Ausweichflughäfen habe der Pilot aber nicht abgerufen.

    Am nur 37 Kilometer entfernten Flughafen Hahn im Hunsrück herrschte beste Sicht: Der Pilot entschied sich dennoch für die Landung in Trier-Föhren. "Nicht nachvollziehbar" sei, dass die Piloten während des Flugs keinerlei Funkkontakt mit dem Flugplatz Föhren aufnahmen.

    Mit hoher Wahrscheinlichkeit habe der Pilot in seinem GPS-Gerät die Höhe des Flughafens irrtümlich mit 0 - also Meeresspiegel - angegeben, obwohl sie tatsächlich 203 Meter beträgt. Offensichtlich habe er sich auf das GPS-Gerät verlassen und den Höhenmesser, der die tatsächliche Höhe über dem Boden angezeigt haben muss, nicht beachtet. Wegen der schlechten Sicht bemerkte er zu spät, dass er der Erde bereits viel näher war als sein GPS-Gerät errechnete.

    Als der Pilot den nahenden Aufprall bemerkte, riss er die Maschine in Schräglage vor einem bewaldeten Hang hoch. Das Flugzeug berührte zunächst Bäume und dann einen Strommast, bevor es auf den Boden prallte und ausbrannte. dpa

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