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Arnsberg: Familiendrama: Frau tötet ihre beiden Kinder und sich selbst

Arnsberg

Familiendrama: Frau tötet ihre beiden Kinder und sich selbst

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    Familiendrama in Arnsberg (Nordrhein-Westfalen): Die Kinder und ihre Mutter wurden am Sonntag tot in dem Haus gefunden.
    Familiendrama in Arnsberg (Nordrhein-Westfalen): Die Kinder und ihre Mutter wurden am Sonntag tot in dem Haus gefunden. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Familiendrama in Arnsberg: Eine Frau hat nach Ermittlungen der Polizei ihre beiden Töchter und sich selbst getötet. Die Leichen der Frau und ihrer sechs- und siebenjährigen Kinder wurden am Sonntag in einer Wohnung gefunden.

    Arnsberg: Spritze am Tatort gefunden

    Am Tatort hatten Polizisten eine Spritze sichergestellt. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich dabei um die Tatwaffe handelt. Bei der Obduktion seien Einstiche in den Ellenbeugen der beiden toten Mädchen und der Mutter entdeckt worden. Doch was für eine Substanz womöglich verwendet wurde, dazu könnten noch keine Angaben gemacht werden, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit.

    Weitere Erkenntnisse soll eine toxikologische Untersuchung liefern. Die Mutter arbeitete nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Medizinbereich, sie hätte also das nötige Fachwissen haben können. 

    Als einen möglichen Hintergrund der Tat nannten die Behörden einen Sorgerechtsstreit. Die Frau soll Angst davor gehabt haben, dass ihr die Töchter weggenommen werden. Die Angehörigen der Familie seien über die Tragödie informiert worden. Der Vater der Kinder lebt laut Staatsanwaltschaft nicht in Nordrhein-Westfalen. Weitere Details wurden nicht bekannt.

    Sorge um die Familie in Arnsberg

    Ein Polizeiauto steht vor dem Haus in Arnsberg, wo sich das Familiendrama abgespielt hat.
    Ein Polizeiauto steht vor dem Haus in Arnsberg, wo sich das Familiendrama abgespielt hat. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Ein Verwandter hatte vor dem Fund am Sonntag die Polizei informiert, weil er sich den Angaben zufolge Sorgen um die Familie gemacht hatte. Normalerweise habe er freitags immer mit der 44-Jährigen telefoniert, am vergangenen Freitag habe er sie jedoch nicht erreichen können. Mit einem Zweitschlüssel öffneten Einsatzkräfte am Sonntagabend die Tür zur Wohnung der Frau und fanden die Leichen.

    Am Montag deutete vor Ort nur die von der Polizei versiegelte Tür auf die Tat hin. Die Rollläden der Doppelhaushälfte im Ortsteil Neheim waren geschlossen, an der Treppe zur Wohnungstür lagen Kinderfahrräder und Tretroller.

    Wenn Kinder Gewaltverbrechen zum Opfer fallen

    Peggy, Elias, Janina und jetzt Jaden - wenn Kinder Gewaltverbrechen zum Opfer fallen, ist die öffentliche Anteilnahme besonders groß. Ein Rückblick:

    Februar 2017: Weil sie einem sechsjährigen Mädchen in einem Supermarkt ein Messer in den Hals gestoßen hatte, muss eine Frau aus Baden-Württemberg in die Psychiatrie. Das Kind überlebte nur knapp.

    Dezember 2016: Zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt das Landgericht Bamberg einen Mann, der in der Neujahrsnacht Janina (11) erschossen hatte. Aus dem Garten heraus feuerte er aus Frust auf Feiernde und traf das Kind am Kopf. Ein Gutachter hält ihn für vermindert schuldfähig.

    Juli 2016: Wegen der Morde an den kleinen Jungen Elias (6) und Mohamed (4) verurteilt das Landgericht Potsdam einen 33-Jährigen zu lebenslanger Haft. Der Wachmann hatte die Jungen 2015 entführt, missbraucht und getötet.

    Juli 2016: Rund 15 Jahre nach dem Verschwinden der Schülerin Peggy (9) aus Lichtenberg (Bayern) findet ein Pilzsammler ihr Skelett. Das Rätsel um ihren Tod ist weiter ungeklärt. Eine vermutete Verbindung zu den Taten des rechtsextremen NSU erweist sich als Ermittlungspanne.

    März 2016: Ein halbes Jahr nach dem Tod eines Achtjährigen wird dessen Onkel zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte seinen Neffen in einem Hotel bei Freiburg mit einem Messer getötet. Der Mann habe sich wegen privater Probleme umbringen und den Jungen aus Liebe mit in den Tod nehmen wollen, befand das Gericht.  

    Oktober 2015: Lebenslang für den Mörder von Jenisa (8) aus Hannover. Er hatte das Kind 2007 erschlagen, um sich an ihrer Familie zu rächen. Die Leiche wurde erst 2014 gefunden. Der Mann war bereits zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, weil er 2014 den fünfjährigen Dano aus Herford (Nordrhein-Westfalen) umgebracht hatte.

    März 2012: In einem Parkhaus in Emden (Niedersachsen) wird die elfjährige Lena erwürgt aufgefunden. Der Mörder wird verurteilt und in die Psychiatrie eingewiesen.

    Nach Angaben der Ermittler wurden bislang keine weiteren Spuren von Gewalteinwirkung gefunden. Daher gehen die Beamten davon aus, dass keine anderen Personen an der Tat beteiligt waren. dpa/AZ

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