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Flug MH370: Führt dieses Wrackteil auf die Spur von Unglücks-Flug MH370?

Flug MH370

Führt dieses Wrackteil auf die Spur von Unglücks-Flug MH370?

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    Dieses Wrackteil wurde am Mittwoch beim Säubern des Strands von Saint-André an der Ostküste der Insel La Reunion  entdeckt. Stammt es von MH370?
    Dieses Wrackteil wurde am Mittwoch beim Säubern des Strands von Saint-André an der Ostküste der Insel La Reunion entdeckt. Stammt es von MH370? Foto: Zinfos974, dpa

    Es ist nur ein zwei Meter großes Wrackteil, doch die mit ihm verbundenen Erwartungen sind riesengroß: Nach dem Fund einer Flügelklappe auf der französischen Insel La Réunion wächst die Hoffnung, sie könnte zur Lösung des nun schon seit 16 Monaten andauernden Rätsels um Flug MH370 beitragen. Internationale Luftfahrtexperten sollen nun den Fund untersuchen. Die Behörden warnen derweil vor voreiligen Schlüssen.

    Mehrere Bewohner der Insel hatten das Wrackteil am Mittwoch beim Säubern des Strands von Saint-André an der Ostküste der Insel entdeckt. Es sei "mit Muscheln bedeckt" gewesen, habe also vermutlich schon längere Zeit im Wasser gelegen, sagte ein Augenzeuge. Nach Einschätzung von Experten handelt es sich um ein sogenanntes Flaperon, ein Steuerruder, das für Starts und Landungen eingesetzt wird. Einen Tag später bargen Ermittler am selben Strand ein Kofferteil.

    Unter Berufung auf Expertenberichte erklärte der malaysische Regierungschef Najib Razak am Donnerstag, die Klappe stamme "sehr wahrscheinlich" von einer Boeing 777 - demselben Typ wie die Maschine von Flug MH370. Ob es sich aber tatsächlich um ein Teil der vermissten Boeing handelt, müsse erst noch geprüft werden. Es habe in dem Fall schon zu häufig "falschen Alarm" gegeben, warnte Razak. Die Klappe werde nun nach Toulouse gebracht und von Experten der französischen Luftfahrtermittlungsbehörde BEA untersucht.

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    Foto: Yannick Pitou

    Flug MH370 war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden. Seitdem fehlte von der Maschine und den 239 Insassen jede Spur, keinerlei Wrackteile wurden bislang gefunden. Vergeblich durchforsteten Suchteams unter australischer Führung mit modernen Sonargeräten den Indischen Ozean auf einer Fläche von mehr als 50.000 Quadratkilometern; sie fanden alles mögliche Treibgut, aber kein einziges Teil der Maschine.

    La Réunion ist rund 4000 Kilometer von der vermuteten Absturzstelle entfernt. Doch halten es Meeresforscher wie etwa Charitha Pattiaratchi von der University of Western Australia durchaus für möglich, dass Teile der Maschine durch die Meeresströmung einen derart weiten Weg zurückgelegt haben.

    Wrackteil von MH370 gefunden?

    Das Wrackteil könnte auch von anderen Maschinen stammen, die 2009 und 2006 vor den Komoren oder südlich von La Réunion abgestürzt waren. Doch bei beiden handelte es sich nicht um eine Boeing 777.

    Die Angehörigen der vermissten Passagiere wühlte die Nachricht von dem Wrackteil-Fund erneut auf. Jacquita Gonzales, deren Mann zur Besatzung der Maschine gehörte, sagte, sie sehe die Entdeckung mit gemischten Gefühlen. Wenn das Stück von der Maschine stamme, könne sie endgültig Abschied nehmen. "Aber ein Teil von uns hofft, dass sie noch irgendwo am Leben sind." Ihr sei "ein bisschen schlecht" geworden, als sie die ersten Berichte im Fernsehen gesehen habe, sagte Sara Weeks, die Schwester eines neuseeländischen Passagiers. Aber: "Wir müssen wissen, was passiert ist."

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    Foto: Yannick Pitou

    Auch Malaysias Premier Najib sagte, er bete für die Familien, dass die zermürbende Ungewissheit ein Ende finden werde. Er hoffe, dass die Wahrheit ans Licht komme, damit die Angehörigen mit der Tragödie abschließen und "eine neue Seite aufschlagen können".

    Als Ursache des Verschwindens von MH370 werden weder ein technischer Defekt noch eine Entführung oder ein geplanter Anschlag ausgeschlossen. Wegen der Ungewissheit kursieren aber auch viele Verschwörungstheorien zu dem Vorfall. Eine davon besagt, dass die Maschine entführt wurde, um sie als "fliegende Bombe" gegen eine US-Militäreinrichtung auf dem Diego-Garcia-Atoll einzusetzen, weshalb die US-Armee das Flugzeug abgeschossen habe. Die USA wiesen diese Theorie zurück. Am 29. Januar stufte Malaysia das Verschwinden von MH370 offiziell als Unfall ein und erklärte alle Insassen für tot.

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