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Freizeit: Fußballspielen über den Dächern Berlins

Freizeit

Fußballspielen über den Dächern Berlins

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    Fußballplätze gibt es in Berlin zu wenige. Die Berliner weichen deswegen auf Dächer aus - wie hier der Metro Fußballhimmel.
    Fußballplätze gibt es in Berlin zu wenige. Die Berliner weichen deswegen auf Dächer aus - wie hier der Metro Fußballhimmel. Foto: Sebastian Richly

    Wer einen schönen Ausblick über Berlin haben möchte, besichtigt den Fernsehturm am Alexanderplatz – oder er trainiert bei den Fußballern der SG Blau-Weiß Friedrichshain. Über den Dächern der Hauptstadt, in zwölf Metern Höhe, liegt der „Metro Fußballhimmel“ – die Heimat des Vereins. Vor zehn Jahren wurde dort ein Großmarkt eröffnet – samt dazugehörigem Sportgelände. Neben dem 8750 Quadratmeter großen Kunstrasenplatz gibt es Tribünen, Umkleidekabinen und Fangzäune. Dazu kommt noch die herrliche Aussicht. „Neue Spieler sind immer sofort begeistert, wenn sie das erste Mal hier hochkommen“, sagt Andrea Philips, Abteilungsleiterin der SG Blau-Weiß Friedrichshain. Zur Eröffnung des Platzes, der europaweit der Erste seiner Art war, kamen im Juni 2006 mit Toni Schumacher und Pierre Littbarski sogar zwei ehemalige Nationalspieler.

    In Friedrichshain und Kreuzberg gibt es zu wenig Freiflächen

    Pierre Littbarksi, Weltmeister von 1990, kam zur Eröffnung des Platzes.
    Pierre Littbarksi, Weltmeister von 1990, kam zur Eröffnung des Platzes. Foto: dpa

    Dass die Sportler aufs Dach ausweichen, hat einen ernsten Hintergrund. In Berlin ist der Platz knapp. Besonders in den Stadtteilen Friedrichshain und Kreuzberg, die am dichtesten besiedelt sind und in denen vor allem junge Menschen wohnen, sind Freiflächen Mangelware. „Der Bezirk leidet an einer Unterversorgung mit Sportanlagen. Daher mussten neue Varianten her“, sagt Stadtrat Peter Beckers. Der „Metro Fußballhimmel“ sei deshalb auch Bedingung für die Baugenehmigung gewesen. Die Idee sei aber von den Bewohnern gekommen, die dem Platz auch ihren Namen gaben.

    Fußballspielen 15 Meter über dem Boden

    Die Kosten übernahm das Unternehmen, das sich auch um den Unterhalt kümmert. „Die Schulen und Vereine aus dem Stadtteil haben so die Möglichkeit, das Fußballdach kostenlos für Training und Spiele zu nutzen“, sagt Benedikt Hartmer von der Metro Cash & Carry Deutschland. Um die Verwaltung des Platzes kümmert sich die Stadt. Im Bezirk gibt es mittlerweile einen zweiten, höher gelegenen Fußballplatz – auf einem Hellweg-Baumarkt in Kreuzberg. Die Kicker haben hier sogar einen noch besseren Ausblick, der Kunstrasen ist in einer Höhe von 15 Metern verlegt. Hellweg hatte vor Baubeginn versprochen, die Anlage zu bauen und sie nach Fertigstellung der Stadt zu übergeben. Das Unternehmen übernehme laut Bezirksamt einen Teil der jährlichen Betriebskosten.

    Obwohl die Nachfrage sehr hoch ist, sind aktuell keine weiteren Sportplätze auf den Dächern Berlins geplant. Auch in anderen deutschen Städten seien ähnliche Anlagen auf Metro- oder Hellwegmärkten derzeit nicht vorgesehen, hieß es auf Anfrage.

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