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Fernsehserie: Gelber Geburtstag: "Simpsons"-Erfinder Matt Groening wird 60

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Gelber Geburtstag: "Simpsons"-Erfinder Matt Groening wird 60

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    "Die Simpsons "sind längst Kult. Jetzt wird der Erfinder der Satire, Matt Groening, 60 und von den Fans gefeiert. Woher er die Namen für die Chaosfamilie hat, ist weniger charmant.
    "Die Simpsons "sind längst Kult. Jetzt wird der Erfinder der Satire, Matt Groening, 60 und von den Fans gefeiert. Woher er die Namen für die Chaosfamilie hat, ist weniger charmant. Foto: Daniel Deme (dpa)

    Einer der erfolgreichsten Serienhelden der USA sagt in einer Episode: "Und aus irgendeinem Grunde sehen mein Haar und mein Ohr zusammen aus wie die Buchstaben M und G." Der Grunde dürfte auf der Hand liegen: Der Serienstar ist Homer Simpson und sein Erfinder, MG, ist Matt Groening. Groening hat eine der erfolgreichsten Serien der Fernsehgeschichte geschaffen und die Gegenwartskultur ein erhebliches Stück bereichert. Jetzt wird er 60. In Deutschland laufen die "Die Simpsons" auf ProSieben.

    Matt Groening war ein sehr guter Schüler

    Skurrile Fakten über "Die Simpsons"

    Homers Ausruf "Nein!" heißt im Original "D'oh!" Dieser Ausruf wurde von Homers Originalstimme Dan Castellaneta erfunden. In den Skripten steht anstelle von "D'oh" nämlich nur "annoyed grunt" (genervtes Grunzen).

    Mittlerweile steht Homers "D'oh!" sogar schon in dem wichtigsten englischen Wörterbuch, dem "Oxford English Dictionnary".

    Fast alle Figuren der Serie sind Linkshänder - wie ihr Erfinder Matt Groening selbst.

    Die einzige Simpsons-Figur, die fünf Finger hat, ist Gott. Alle anderen haben vier.

    Matt Groening hat sich mit seinen Initialen dauerhaft in jeder Folge verewigt: Homers Haare bilden das M, seine Ohren das G.

    Die Kinder von Cletus heißen: Tiffany, Heather, Cody, Dylan, Dermott, Jordan, Taylor, Brittany, Wesley, Rumer, Scout, Cassidy, Zoe, Chloe, Max, Hunter, Kendall, Katlin, Noah, Sasha, Morgan, Kira, Ian, Lauren, Q-Bert und Phil.

    Homer hatte schon mehr als 30 Jobs. Unter anderem arbeitete er als menschliche Kanonenkugel, Restaurantkritiker und LKW-Fahrer.

    Bevor die Serie 1989 in voller Länge startete, gab es bereits Folgen der Simpsons. Die dauerten jedoch nur etwa drei Minuten.

    Der Musiker Danny Elfmann brauchte zwei Tage, um den Titelsong der Serie zu komponieren.

    Matt Groening benannte alle Charaktere der Simpsons nach Familienmitgliedern. Statt seines eigenen Namens wählte er jedoch "Bart". Dies is ein Anagramm aus "Brat" und bedeutet auf Deutsch "Satansbraten".

    In der Arabischen Version der Simpsons werden nicht nur die anzüglichen Witze geändert, sondern auch die Szenen: Homer trinkt Limonade statt Bier und isst ägyptische Rindswürstchen statt Hot Dogs.

    Das Klischee "vom Schulversager zum Star" passt bei Groening nicht - er war ein sehr guter Schüler. Der Sohn einer deutschstämmigen Familie machte Musik, gab am College die Studentenzeitung heraus - und zeichnete. Sein Comic "Life in Hell" war so erfolgreich, dass er in hunderten Zeitungen, nicht nur in den USA, erschien. Die Figuren mit ihren Alltagssorgen haben schon viel von den Simpsons: Überbiss, Glubschaugen, Bartschatten bei den Herren und Perlenkette bei den Damen - und einen stachelköpfigen Knaben namens Bart.

    Die Comics gefielen auch James L. Brooks. Der Fernsehproduzent suchte nach Pausenfüllern für die erfolgreiche "Tracey Ullman Show". Doch statt Sketchen aus seinem Comic erfand Groening lieber eine neue Familie: Die Simpsons. Der infantile Vater Homer, die stets besorgte Mutter Marge, die intelligente Schwester Lisa, das nur per Schnuller kommunizierende Baby Maggie - und natürlich Bart, der freche Sohn.

    "Simpsons": Am längsten laufende Serie im US-Abendprogramm

    Die Ullman-Show wurde 1990 abgesetzt - doch da hatten sich die "Simpsons" schon selbstständig gemacht. Dem jungen Sender Fox verhalfen sie zum Aufstieg und Groening machten sie zur Kultfigur. Heute ist sie mit 25 Staffeln und fast 550 Folgen die am längsten laufende Serie, die es je im US-Abendprogramm gab. Stars reißen sich darum, zwischen der gelben Familie aufzutauchen. Als Groening 2012 seinen Stern auf dem "Walk of Fame" in Hollywood bekam, zählte er ein paar auf: "James Brown, Johnny Cash, George Harrison, Bob Hope, Michael Jackson, Jack Lemmon, Tito Puente und Elizabeth Taylor - und das sind nur die Toten!" Mit dem englischen Premierminister Tony Blair war gar ein amtierender Regierungschef dabei.

    Beste Zeiten der TV-Serie "Simpsons" vorbei

    Doch die besten Zeiten der Serie scheinen vorbei zu sein. Fans sehen den Wandel von anarchisch/anders/kultig zu brav/nett/kommerziell irgendwo nach Staffel zehn. Und von den einst 8,7 Millionen Zuschauern allein in den USA sind ein Fünftel weg. Längst gibt es bissigere Serien, gerade die von Seth MacFarlane ("Family Guy", "American Dad"). Zwischen Groening und dem 20 Jahre jüngeren MacFarlane gab es eine bittere Fehde, per Trickfilm bekriegten sich die beiden. Längst vergessen, inzwischen treten die Figuren sogar gemeinsam auf.

    Groening hat ja noch ein anderes Kind: "Futurama" tauchte im Jahr 2000 auf und zeigte sein Bild vom Jahr 3000: Überall Außerirdische, Al Gore ist der Kaiser des Mondes und eine komische Apparatur spricht eine "seltsame, längst untergegangene Sprache" ("Bonjour!"). Fox setzte die Serie nach ein paar Staffeln ab. Doch die DVD-Verkäufe waren so gut, dass der kleine Sender Comedy Central weitere Folgen bestellte. Im vergangenen Jahr war auch damit Schluss, Groening sucht nun wieder einen Sender.

    Groenings Eltern hießen Homer und Margaret

    Groening bleibt neben der Musik die Familie mit Frau Deborah und den Söhnen Homer und Abe. Sind die Namen Zufall? Nein, Namen sind bei Groening nie Zufall. Seine Eltern hießen Homer und Margaret (also Marge, geborene Wiggum), seine Schwestern Lisa und Margaret (Maggie). Welch schöneres Denkmal kann man seiner Familie setzen? AZ/dpa

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