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Germanwings-Absturz: Germanwings-Angehörige: Lufthansa bietet 25.000 Euro Schmerzensgeld

Germanwings-Absturz

Germanwings-Angehörige: Lufthansa bietet 25.000 Euro Schmerzensgeld

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    Den Hinterbliebenen des Germanwings-Absturzes werden 25.000 Euro für den Verlust eines Angehörigen geboten.
    Den Hinterbliebenen des Germanwings-Absturzes werden 25.000 Euro für den Verlust eines Angehörigen geboten. Foto: Guillaume Horcajuelo (dpa)

    Die Lufthansa bietet den Hinterbliebenen der Germanwings-Katastrophe pauschal 25 000 Euro als Schmerzensgeld für den Verlust eines Angehörigen an. Ein entsprechendes Angebot zusätzlich zur bereits gezahlten Soforthilfe sei am Dienstmorgen bei den Opfer-Anwälten eingegangen, bestätigten mehrere Anwälte.

    Nächste Angehörige wie Eltern, Kinder oder Lebenspartner sollen dazu ohne weitere Prüfung jeweils ein Schmerzensgeld von 10 000 Euro bekommen, wie die Fluggesellschaften am Dienstag mitteilten. Das Schmerzensgeld solle nicht mit den bereits geleisteten 50 000 Euro Soforthilfe verrechnet werden, erläuterte ein Lufthansa-Jurist. Mehrere Anwälte bestätigten den Eingang des Vorschlags.

    Das Angebot von Lufthansa sei "empörend"

    Der Mönchengladbacher Anwalt Christof Wellens nannte das Angebot nicht angemessen. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass auch nur eine Opfer-Familie das annimmt", sagte Wellens. Er vertritt nach eigenen Angaben 15 Opfer-Familien mit mehr als 60 Angehörigen zivilrechtlich. Am Nachmittag wollte Germanwings zur Thematik der Opferentschädigung Stellung nehmen. Elmar Giemulla, der 34 Familien vertritt, nannte das Angebot im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch) empörend.

    Bei dem Absturz am 24. März in den französischen Alpen kamen alle 150 Menschen an Bord ums Leben. Darunter waren viele Deutsche. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft sperrte der Copilot seinen Kollegen aus dem Cockpit aus und brachte die Maschine absichtlich zum Absturz. Nach Überzeugung der Ermittler hatte der 27-Jährige psychische Probleme und Suizidgedanken, die er vor seinem Arbeitgeber verheimlichte.

    Sicherheitsmaßnahmen bei Fluggesellschaften wurden verstärkt

    Eine nach dem Unglück eingesetzte Expertengruppe empfiehlt deshalb, die Anlaufstellen für Mitarbeiter mit psychischen Problemen bei den Fluggesellschaften zu stärken. Außerdem solle geprüft werden, wie die Kontrollen auf Medikamente, Drogen oder Alkohol intensiviert werden können, sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), der in Berlin den Zwischenbericht vorstellte. Der Sicherheitsmechanismus der Cockpittür soll unverändert bleiben. Die Vorgabe, dass sich immer zwei Personen im Cockpit aufhalten müssen, wird vorerst beibehalten. dpa

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