Giorgio Armani, der noble Designer
Giorgio Armani revolutionierte in den achtziger Jahren die Mode. Und der Italiener profitiert auch heute noch davon.
Giorgio Armani, der heute Geburtstag feiert, ist darüber hinaus noch Chef seines Firmenimperiums. Armani steht auf Sakkos, Kleider, auf Parfum, dekorative und pflegende Kosmetik, Uhren und Schmuck. Armani hat Richard Gere zum „American Gigolo“ (1980) und Kevin Costner in „The Untouchables“ (1987) unwiderstehlich gemacht.
Er prägte die achtziger Jahre. In der beliebten TV-Serie „Miami Vice“ trug der Darsteller Don Johnson ein weißes T-Shirt zum pastellfarbenen Armani-Sakko, Jackenärmel hochgekrempelt. Das ist lange her.
Doch wer glaubt, Armanis Zeit wäre vorbei, täuscht sich gewaltig: Erst unlängst wurde bekannt, dass der noble Italiener zum Ausstatter der noblen Fußballer von Bayern München auserkoren wurde.
Giorgio Armani jobbte zuerst als Schaufensterdekorateur
Klein hat er angefangen, der Sohn eines Buchhalters und einer Hausfrau im norditalienischen Piacenza. Sein Medizinstudium hielt er nicht lang durch und jobbte zuerst als Schaufensterdekorateur im Mailänder Kaufhaus „La Rinascente“.
Später stieg er dort zum Einkäufer von Herrenmode auf, traf den vier Jahre älteren Designer Nino Cerutti und entwarf von 1964 an Mode. Einfach so. Später gestand Armani einmal, er sei froh, dass er keine klassische Schneiderlehre gemacht habe. Er hätte sich wahrscheinlich sonst nicht so radikal aufs Wesentliche beschränken können.
Legendär ist folgende Szene: Armani schneidet aus einem Sakko das Futter heraus und trennt die Schulterpolster ab. Schritt für Schritt entfernt er das gesamte Innenleben eines Klassikers. Armanis lässige Eleganz war entstanden.
Schon bald wurde der stilisierte Adler zum Markenzeichen von Giorgio Armani
Zusammen mit seinem Lebens- und Geschäftspartner Sergio Galeotti gründete er 1975 seine eigene Firma und schon bald war der stilisierte Adler ein Markenzeichen.
Giorgio Armani hat die Firma immer als Familienbetrieb geführt, hat den Versuchungen widerstanden, an die Börse zu gehen, und hat sich Aufkäufer von Luxusmarken wie PPR-Kering vom Hals gehalten.
Und auch mit 80 ist er noch der Chef im Haus. Heute prägt er die italienische Mode nicht mehr, da sind andere wie Miuccia Prada stilbildend. Doch der athletisch gebaute, braun gebrannte alte Herr im schwarzen Pullover mit den weißen Haaren ist unverwechselbar geblieben.
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