Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Simbabwe: Großwildjäger töten den Sohn von Löwe Cecil

Simbabwe

Großwildjäger töten den Sohn von Löwe Cecil

    • |
    Löwe Cecil war wegen seiner schwarzen Mähne im ganzen Land bekannt. Zwei Jahre nachdem ein amerikanischer Zahnarzt Cecil getötet hat, wurde nun auch sein Sohn Xanda erschossen.
    Löwe Cecil war wegen seiner schwarzen Mähne im ganzen Land bekannt. Zwei Jahre nachdem ein amerikanischer Zahnarzt Cecil getötet hat, wurde nun auch sein Sohn Xanda erschossen. Foto: Zimbabwe Parks And Wildlife (dpa)

    Großwildjäger haben in Simbabwe einen Sohn des vor zwei Jahren getöteten Löwen Cecil erschossen. Xanda, so hieß das Tier, war sechs Jahre alt und wurde bei einer Trophäenjagd in dem Land im Süden Afrikas erschossen, heißt es auf der Facebookseite der Gruppe "Friends of Hwange Trust", die sich für den Schutz von Löwen einsetzt.

    Großwildjäger über erschossenen Löwen: "Die Jagd war legal"

    Der Safarianbieter Richard Cooke, der die Jagd für einen unbekannten Jäger organisiert hatte, bestätigte am Freitag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur den Tod des Tiers. "Die Jagd war legal", sagte er.

    Die Großwildjagd ist in Simbabwe außerhalb von Nationalparks erlaubt. Der Gruppe "Friends of Hwange Trust" zufolge wurde Xanda außerhalb des Reservats getötet - damit ist der Abschuss offenbar rechtens.

    Sohn des berühmten Löwen Cecil

    Xandas Vater Cecil war wegen seiner schwarzen Mähne landesweit bekannt gewesen. Vor zwei Jahren wurde das 13 Jahre alte Tier dann von einem amerikansichen Zahnarzt bei einer Jagd außerhalb des Hwange-Nationalparks im Westen von Simbabwe erschossen.

    Berichten zufolge hatte der Amerikaner umgerechnet 45.000 Euro für die Jagd bezahlt. Der Tod sorgte weltweit für Aufsehen und Wut. Das Land Simbabwe erklärte aber, die Jagd sei legal gewesen und eröffnete kein Gerichtsverfahren.

    Der Zahnarzt habe mit einem anderen Jäger zusammen ein totes Tier an ein Auto gebunden, teilte nach dem Vorfall vor zwei Jahren der Vorsitzende der Umweltorganisation Zimbabwe Conservation Task Force (ZCTF), Johnny Rodrigues, mit.

    Damit hätten sie Cecil aus dem Reservat gelockt. Der Amerikaner habe dann mit Pfeil und Bogen auf den Löwen geschossen, das Tier aber nicht erlegt. Erst 40 Stunden nach der nächtlichen Jagd hätten die Jäger den verwundeten Löwen wieder entdeckt und erschossen. Anschließend hätten sie ihn gehäutet und geköpft. Dabei entstand auch ein Foto, das den Amerikaner grinsend mit dem toten Löwen zeigt.

    Die Tierschutzorganisation Pro Wildlife verurteilt die Löwenjagd, sie sei "sinnlos". Die Organisation erklärt, die Löwenbestände in Afrika seien in den vergangenen 21 Jahren durch den Verlust von Habitaten, durch Konflikten mit Farmern und durch Trophäenjäger wie den amerikanischen Zahnarzt fast um die Hälfte dezimiert worden. Aktuell gebe es noch rund 20.000 Tiere. Die Kritik der Organisation richtet sich auch gegen Deutschland: Die Bundesrepublik sei gemeinsam mit Spanien nach den USA der größte Importeur von Jagdtrophäen bedrohter Arten. AZ/dpa

    Lesen Sie die ganze Geschichte von 2015:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden