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Bud Spencer tot: Harte Fäuste, großes Herz: Die Filmwelt trauert um Bud Spencer

Bud Spencer tot

Harte Fäuste, großes Herz: Die Filmwelt trauert um Bud Spencer

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    Der Schauspieler Bud Spencer ist tot.
    Der Schauspieler Bud Spencer ist tot. Foto: Jan-Philipp Strobel (dpa)

    Keiner konnte so lässig zuschlagen wie er: Der italienische Schauspieler Bud Spencer, der in zahlreichen Spaghetti-Western mit charmanter Rauflust zum Publikumsliebling avancierte, ist am Montag im Alter von 86 Jahren gestorben.

    "Mit größter Trauer müssen wir euch mitteilen, dass Bud zu seiner nächsten Reise fliegt", erklärte die Familie am Abend im Internetdienst Twitter. Politiker und Schauspielkollegen zollten der Leinwand-Legende Respekt.

    "Ciao Bud Spencer, wir haben Dich so geliebt", twitterte Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi. Kulturminister Dario Franceschini würdigte den Verstorbenen als "großen Darsteller unseres Kinos". Spencer habe es "in seiner langen Karriere geschafft, ganze Generationen zu unterhalten". Filmkollege Russell Crowe schrieb auf Twitter: "Ruhe in Frieden, Bud Spencer."

    Die Titel von Spencers Filmen sprachen Bände: Mit Streifen wie "Vier Fäuste für ein Halleluja", "Die rechte und die linke Hand des Teufels" oder "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" lockte er seit den späten Sechzigerjahren Fans ins Kino und vor die Fernsehbildschirme. In Western- und Actionkomödien brillierte er in seiner Paraderolle des charmanten Raufbolds mit großem Herzen. Legendär wurden seine Streifen mit dem Filmpartner Terence Hill - insgesamt 16 gemeinsame Filme hat das Duo gedreht.

    Bud Spencer ist tot - "Danke" war sein letztes Wort

    Spencer war am 31. Oktober 1929 als Carlo Pedersoli in Neapel geboren worden. Zur Schauspielerei kam er über Umwege. Der Sohn eines Geschäftsmanns erwies sich zunächst als brillanter Schüler und ausgezeichneter Schwimmer. Als seine Familie nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihm nach Rio de Janeiro auswanderte, warf er die Schule und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, etwa auf dem Bau.

    Spencer kehrte nach Rom zurück, trainierte eifrig im Schwimmbecken - und gewann sieben Titel als italienischer Meister im Schwimmen. Als erster Italiener schwamm er die 100-Meter-Strecke unter einer Minute. Nach den Olympischen Spielen in Rom 1960 gab er den Profisport auf.

    Im Jahr 1967 drehte er seinen ersten Italo-Western - Spencer war damals schon 38 Jahre alt. Dem Streifen "Gott vergibt... Django nie!" folgten zahlreiche ähnliche Werke. Im Verlauf seiner Karriere trat Spencer in mehr als 40 Filmen auf. Seinen Künstlernamen Bud Spencer wählte er als Hommage an die US-Biermarke Budweiser und an Hollywood-Schauspieler Spencer Tracy.

    Vor zehn Jahre unternahm Spencer einen kurzen - und folgenlosen - Ausflug in die Politik: Er kandidierte bei den italienischen Regionalwahlen auf der Parteiliste von Silvio Berlusconi. Danach trat er kaum noch öffentlich auf, Spencer konzentrierte sich auf das Verfassen seiner Memoiren.

    "Ich bin kein Schauspieler, ich bin ein Charakter. In diesem Buch steht nur ein Viertel meines Lebens", sagte Spencer bei der Vorstellung seiner Autobiografie vor rund fünf Jahren.

    Zu Deutschland, das er oft besuchte, und insbesondere zu Schwäbisch Gmünd hatte Spencer eine besondere Beziehung: Das dortige Freibad, in dem er als noch Aktiver im Sommer 1951 ins Wasser stieg, trägt inzwischen seinen Namen. "Ich danke den Leuten für ihre Treue", sagte er seinerzeit im dpa-Interview in Rom. "Besonders den Deutschen", fügte er mit seiner sonoren Stimme auf leicht gebrochenem Deutsch hinzu.

    Den Schauspieler plagten zuletzt gesundheitliche Probleme. "Er hat nicht gelitten, er hatte uns alle bei sich, und sein letztes Wort war "Danke"", sagte sein Sohn der Nachrichtenagentur Ansa zufolge. Auf der offiziellen Facebook-Seite schrieb die Familie, Bud Spencer sei unterwegs auf seiner nächsten Reise. dpa

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