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Sparwut im Gesundheitswesen: Homöopathie: Die Kügelchen-Politik

Sparwut im Gesundheitswesen

Homöopathie: Die Kügelchen-Politik

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    Homöopathische Therapie ist weiter äußerst umstritten. Bild: dpa
    Homöopathische Therapie ist weiter äußerst umstritten. Bild: dpa Foto: lux

    Die Homöopathie ist, seitdem es sie gibt, umstritten. Die eine Seite verdammt sie, weil wissenschaftlich - angeblich - keine Heilwirkung nachweisbar ist. Die andere schwört darauf, weil sie bei bestimmten Krankheiten äußerst gute Erfahrungen mit Globuli (kleine weiße Kügelchen) und Tröpfchen gemacht haben. Die alternative Heilmethode führte weitgehend ein Schattendasein im gigantischen Gesundheitssystem.

    Erst die rot-grüne Koalition hat den Weg geebnet, dass Krankenkassen auch homöopathische Behandlungen in ihr Leistungsangebot aufnehmen können. Ausgerechnet ein SPD-Politiker macht jetzt einen Rückzieher, will die Bezahlung von Homöopathie verbieten und findet - zumindest teilweise - Mitstreiter in der CDU.

    Es stellt sich die Frage, ob hier am ungeeigneten Objekt ein Exempel für neue Sparsamkeit in der Gesundheitspolitik statuiert werden soll. Trotz aller Arzneimittel-Sparpakete, trotz aller Gesundheitsreformen werden im Gesundheitswesen noch immer Milliarden verpulvert für teilweise unnütze und überteuerte Diagnosen und Therapien. Da machen die Ausgaben für homöopathische nur einen verschwindenden Bruchteil aus.

    Mehr zu denken geben die Motive vieler Patienten für ihre Hinwendung zum Homöopathen. Diese Form der Medizin ist ohne intensives Gespräch mit dem Arzt undenkbar, und das wird dankbar angenommen. Die Unzufriedenheit der Patienten, das zeigen neuere Umfragen auf, rührt vor allem daher, dass der (Normal-)Arzt in der Regel fünf Minuten Zeit für sie hat.

    Hier würde sich rentieren, im Rahmen einer ganz großen Gesundheitsreform die Gewichte zu verlagern. Stattdessen setzen Politiker mit homöopathischen Dosen bei der Alternativmedizin an - vermutlich ohne nachweisbare Wirkung. Ein Kommentar von Joachim Bomhard

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