Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Hubschrauber-Rettung in großer Höhe ist riskant

Panorama

Hubschrauber-Rettung in großer Höhe ist riskant

    • |

    Einsätze in wesentlich größerer Höhe sind riskant und können sogar gefährlich werden. "Die Luftdichte nimmt nach oben hin ab", erläutert Wolf Benecke, Hauptkommissar bei der Luftfahrerschule der Bundespolizei in Sankt Augustin bei Bonn. "Sowohl die Leistung der Triebwerke als auch der Gesamtauftrieb nehmen dann ab."

    Jeder Hubschrauber darf eine bestimmte Gesamtmasse nicht überschreiten. "Für den bei uns viel verwendeten Super Puma zum Beispiel sind 8,6 Tonnen vorgesehen", sagt Benecke. "Darin sind das Gewicht des Hubschraubers, die Passagiere, sonstige Last und der Treibstoff enthalten." Bis zur Höhe von 3000 bis etwa 4000 Meter kann die Maschine nach den Worten des Ausbilders ohne Leistungseinbußen fliegen. "Geht es in höhere Bereiche, muss die Last verringert werden.

    Das bedeutet, dass man für Höhen von 8000 Meter zum Beispiel kaum noch Sprit oder nur ein oder zwei Personen mitnehmen kann. Wichtige Voraussetzungen für Rettungshubschrauber in großen Höhen sind deshalb ein starkes Triebwerk und relativ wenig Masse. Berücksichtigt werden muss auch, dass für Höhen über vier Kilometer Sauerstoff zum Atmen mitgenommen werden muss", sagt Benecke.

    Die maximale Flughöhe wird auch vom Hersteller des Hubschraubers vorgegeben. So ist zum Beispiel der in Deutschland unter anderem als Rettungshubschrauber eingesetzte Eurocopter EC 135 nach Angaben Beneckes für höchstens 20_000 Fuß - gut 6000 Meter - zugelassen.

    Problematisch werden in größeren Höhen auch die Wettereinflüsse. "Es gibt dort Auf- und Abwinde", sagt Benecke. "Und es kann vorkommen, dass die Abwinde stärker sind als die Steigleistung des Hubschraubers - die Maschine wird dann heruntergedrückt. Passagiere von Verkehrsflugzeugen kennen das als Turbulenzen." Zur weiteren Gefahr kann schlechte Sicht werden. Benecke: "Nicht selten gibt es plötzlichen Wetterumschwung mit plötzlichem Schneefall, Wolken oder Nebel, der die Navigation unmöglich macht."

    Zum Trainingsprogramm der Luftfahrerschule gehören nach den Worten Beneckes auch Flüge im Gebirge. "Wir üben zum Beispiel sehr schwierige Außenlandungen in den Alpen", sagt der Beamte. "Dabei ist volle Konzentration und Können gefragt, auch wenn das natürlich keine Höhen wie am Nanga Parbat sind. Mitunter gilt es, nur mit einer Kufe den Boden zu berühren und den Hubschrauber im Schwebeflug zu halten."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden