Wer den Schaden hat, den begleiten neben der Blamage auch Schlagworte: Die Bezeichnungen „Schummel-Redaktion“ und „ZDF-Gate“ muss sich die Mainzer Sendeanstalt seit dem Manipulationsskandal um die Kerner-Show „Deutschlands Beste!“ gefallen lassen. Geladene Gäste und ZDF-Moderatoren wie Claus Kleber wurden von der Redaktion im Ranking hochgestuft, um den „Wohlfühlfaktor“ zu erhöhen. Andere wurden auf hintere Plätze geschoben.
Das ZDF will Zuschauer-Votings transparenter machen
Jetzt löst das ZDF die bisher zuständige Redaktion „Team Event und Show“ auf, wie das Handelsblatt berichtet. „Die Sendungen und Mitarbeiter/-innen werden in anderen Teams neu organisiert“, kündigte demnach Programmdirektor Norbert Himmler in seinem Abschlussbericht der internen Untersuchung an.
Für Außenstehende klingt das so, als sollte die nach dem Skandal beschädigte ZDF-Unterhaltung mit kosmetischen Mitteln aus der Schusslinie der öffentlichen Kritik genommen werden. Vor allem soll Himmler zufolge „ein Regelwerk für die Einbeziehung von Zuschauervotings in Sendungen und Angebote des ZDF erarbeitet werden“.
Im Detail geht es darum, dass in den Sendungen klar und verständlich dargestellt wird, wie eine Abstimmung von Zuschauern zustande kommt. Und weiter: Die Ergebnisse des Votings sollen „transparent“ in der Sendung selbst und zusätzlich im Internet präsentiert werden.
Unterhaltungs-Chef Oliver Fuchs musste seinen Hut nehmen
Wie berichtet, war nach Bekanntwerden des Voting-Skandals Unterhaltungschef Oliver Fuchs zurückgetreten, zwei Redaktionsmitglieder wurden abgemahnt. Der Bericht soll Fuchs entlasten, da ihm wichtige Informationen „bewusst vorenthalten wurden“.
Für einen klaren Schnitt hätten die Mainzer sorgen können, indem sie künftig auf solche Ranking-Shows im Stil des Privat-TV verzichten. Davon will das ZDF aber nichts wissen.