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Kriminalität von Ausländern: Kriminalforscher: Migranten sind kaum krimineller als Deutsche

Kriminalität von Ausländern

Kriminalforscher: Migranten sind kaum krimineller als Deutsche

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    Menschen aus anderen Ländern verüben nicht mehr Straftaten in Deutschland als Deutsche.
    Menschen aus anderen Ländern verüben nicht mehr Straftaten in Deutschland als Deutsche. Foto: Kay Nietfeld/dpa

    Laut Thomas Bliesener, Direktors des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, sind Migranten grundsätzlich kaum krimineller als einheimische Deutsche. Statistiken würden besagen, dass sie nicht gravierend auffälliger sind, sagte der Experte der Mitteldeutschen Zeitung in Halle. Jedoch gebe es geringfügige Unterschiede.

    Migranten sind kaum krimineller als Deutsche

    "Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass sie sich in ihrer Sozialstruktur und in ihrer demografischen Struktur von einheimischen Deutschen unterscheiden", sagte Bliesener. "Migranten sind jünger und auch eher männlich. Und wir wissen, dass gerade junge Männer die Hauptgruppe bei den Delinquenten sind, auch unter Deutschen."

    Rechne man diese Faktoren heraus, seien die Werte identisch. Flüchtlinge in Deutschland seien generell gewillt, sich zu integrieren und würden deshalb auch nicht besonders straffällig. Anders sei dies bei Flüchtlingen, "die durch Europa vagabundieren und gar keine Chance haben, sich zu integrieren", sagte der Forscher.

    Kriminalität von Migranten: Wahrnehmung bei Deutschen ist problematisch

    Was bekommen Flüchtlinge?

    Flüchtlinge erhalten gemäß Asylbewerberleistungsgesetz Mittel zur Sicherung ihres Existenzminimums. Wie viel Bargeld ein Flüchtling bekommt, hängt davon ab, wie lange er in Deutschland ist und welche Sachleistungen er in seiner Unterkunft erhält.

    In den Erstaufnahmeeinrichtungen werden vorrangig Sachleistungen gewährt. Dinge des täglichen Bedarfs wie Essen oder Möbel werden dort meist zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es Bargeld für persönliche Bedürfnisse.

    Alleinstehende erhalten 143 Euro im Monat. Erwachsene, die als Partner einen Haushalt teilen, bekommen je 129 Euro. Wer sonst noch im Haushalt lebt, kriegt 113 Euro. Für Kinder stehen Familien je nach Alter 85 bis 92 Euro zu.

    Wenn Asylbewerber nicht mehr in Gemeinschaftsunterkünften des Landes untergebracht sind und damit in der Regel Essen und andere Sachleistungen wegfallen, gibt es mehr Bargeld.

    Erwachsene Alleinstehende erhalten dann 216 Euro, Kinder oder weitere Haushaltsmitglieder 133 bis 194 Euro.

    Hier gibt es allerdings etwas Spielraum: Anstelle der Geldleistungen können auch - "soweit es nach den Umständen erforderlich ist", wie es im Gesetz heißt - Wertgutscheine und Sachleistungen gewährt werden.

    Zudem übernehmen die Behörden anfallende Wohnkosten. Auch bei Krankheit, Schwangerschaft oder Geburt erstattet der Staat die Kosten.

    Ist ein Flüchtling länger als 15 Monate im Land, stehen ihm bei Bedürftigkeit Leistungen auf dem Niveau der Sozialhilfe zu. Damit erhält ein Alleinstehender etwa 392 Euro. Zudem werden seine Wohnkosten erstattet. (dpa)

    Das Problem sei weniger die Kriminalität als die Wahrnehmung von Migranten. "Da guckt man mit weniger Wohlwollen hin. Informationen, die diesen Eindruck bestärken, werden bereitwilliger aufgenommen." Politische Instrumentalisierungen täten ein Übriges, bis hin zur Instrumentalisierung von Delikten, die schlichtweg erfunden seien. Man müsse sachlich und wahrhaftig bleiben, statt Gerüchten aufzusitzen. AZ/dpa

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