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Frankreich: Mann fährt in Gruppe von Passanten: "Keine terroristische Tat"

Frankreich

Mann fährt in Gruppe von Passanten: "Keine terroristische Tat"

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    Ein Angriff mit einem Auto auf mehrere Fußgänger in der ostfranzösischen Stadt Dijon war nach Angaben der Ermittler keine "terroristische Tat". Der Täter sei seit Jahren schwer psychisch erkrankt, sagte Staatsanwältin Marie-Christine Tarare am Montag in Dijon. Es handele sich um die Einzeltat eines Mannes, der auch kein religiöses Motiv angegeben habe. Der in Straßburg geborene Sohn einer algerischen Mutter und eines marokkanischen Vaters habe allerdings den französischen Staat angreifen wollen, wie er bei seiner Befragung angegeben habe.

    "Allah Akbar": Mann hat keine Verbindung zum IS

    Der Staatsanwältin zufolge wollte der 40-Jährige eigentlich Polizisten oder Militärs als Vertreter des Staates mit seinem Auto überfahren. Da er keine Beamten auf der Straße gesehen habe, sei er "absichtlich" in die Fußgänger hineingefahren. Der Mann habe dies gestanden. Auslöser der Tat sei nach seinen Angaben eine Weihnachtssendung im Fernsehen gewesen, die ihn an tschetschenische Kinder habe denken lassen.

    Der Täter, der bei seinen Eltern lebte und laut Staatsanwaltschaft in den vergangenen Jahren 157 Mal in psychiatrischer Behandlung war, hatte bei seiner Festnahme "Allah Akbar" (Gott ist groß) gerufen. Zudem trug er ein traditionelles arabisches Gewand. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurde der Staatsanwältin zufolge aber keinerlei islamistische Propaganda oder etwa eine Fahne der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) gefunden. Der Mann habe noch nicht einmal einen Internet-Anschluss gehabt.

    Mann fuhr in Gruppe von Passanten: Elf Menschen verletzt

    Nach Polizeiangaben fuhr der 30-jährige Mann an fünf verschiedenen Stellen im Zentrum von Dijon in Gruppen von Passanten. Elf Menschen erlitten demnach leichte Verletzungen, zwei weitere wurden schwer verletzt, waren aber "über dem Berg". Zeugen berichteten,  der Mann habe "Allahu Akbar" (Arabisch für: Gott ist groß) gerufen und erklärt, dass er "für die Kinder Palästinas" handele.

    Erst am Samstag hatte ein 20-jähriger Mann in einem Polizeikommissariat des Ortes Joué-lès-Tours nahe der Stadt Tours drei Polizisten mit dem Messer verletzt, bevor die Polizei ihn erschoss. Auch er rief nach Polizeiangaben "Allahu Akbar". Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve sagte am Sonntagabend im Fernsehsender TF1, der zum Islam konvertierte Täter von Joué-lès-Tours erscheine ihm "sowohl rätselhaft als auch seelisch gestört". afp

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