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ESC 2018: Michael Schulte fährt zum ESC 2018

ESC 2018

Michael Schulte fährt zum ESC 2018

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    Michael Schulte (links) freut sich sichtlich über seinen Sieg beim ESC-Vorentscheid.
    Michael Schulte (links) freut sich sichtlich über seinen Sieg beim ESC-Vorentscheid. Foto: Jörg Carstensen, dpa

    Zweimal letzter, einmal vorletzter Platz: Die Auftritte der deutschen Teilnehmer bei den drei vergangenen Auflagen des Eurovision Song Contests waren nicht gerade von Erfolg gekrönt. So ist der Druck dieses Jahr nicht nur auf die Musiker groß. Auch die Veranstalter des Vorentscheids, der am Donnerstagabend in Berlin stattfand, haben Maßnahmen getroffen: So sollten nicht allein die Zuschauer am Telefon die Entscheidung treffen. Zusätzlich gab es eine Jury bestehend aus 20 internationalen Experten, die bereits in ihren jeweiligen Heimatländern in der ESC-Jury saßen. Zusätzlich durften noch 100 ausgewählte Fans des europäischen Liederwettbewerbs ihre Stimme abgeben. Sie sollten das Fernsehpublikum repräsentieren.

    Doch ein Missgeschick konnte nicht einmal dieses ausgeklügelte System vermeiden. Eine Ungeschicklichkeit war für die Fernsehzuschauer gleich zu Beginn ersichtlich: Denn die Bühne hatte die Form eines Penis. Den Shitstorm auf Facebook, Twitter und Co. nahm das Moderatorenpaar Linda Zervakis und Elton schon vorweg. Zu Beginn der Sendung machte die Nachrichtensprecherin – passend in einem Tagesschau-blauen Einteiler gekleidet – die Zuschauer auf das Malheur aufmerksam. Elton witzelte: „Das ist unser Glied für Lissabon.“

    ESC-Vorentscheid 2018: Von Volksmusikern bis hin zu Soulballaden

    Das passende Lied steuerten die sechs im Vorfeld erlesenen Kandidaten bei. Und die präsentierten eine breite musikalische Vielfalt. Die Auftritte eröffnete die Georgierin Natia Todua. Die quirlige 21-Jährige mit Dreadlocks präsentierte ihren Song „My Own Way“. Um den persönlichen Lebensweg ging es auch in dem Lied von Michael Schulte. Der Popmusiker aus Buxtehude – „gibt es tatsächlich“, wie Schulte kommentierte – sang über seinen vor 13 Jahren verstorbenen Vater. „You let me walk alone“ hieß die emotionale Soulballade.

    Weniger Gänsehaut-Stimmung als Bierzelt-Atmosphäre vermittelten die fünf Musiker der Volksmusik-Kombo „Voxxclub“. Mit ihrem Song „I mog di so“ bewiesen sie, dass elektronische Beats und Mundart keine unvereinbare Mischung sind. Weniger an Andreas Gabalier und mehr an die Folk-Band „Mumford and Sons“ erinnerte Xavier Darcy, der auch allein die Bühne rocken konnte. Nicht ganz allein war Ryk alias Rick Jurthe. Der Hannoveraner hatte eine Ballerina mit auf der Bühne. Für seine Rockballade „You and I“ bekam er stehende Ovationen. Viel Beifall konnte auch Ivy Quaino ernten. Für „Voice of Germany“-Zuseher keine Unbekannte. Denn sie gewann die erste Staffel der Musikshow. Doch „die Stimme für Deutschland“ wurde am Donnerstagabend nicht die Stimme für Lissabon.

    Michael Schulte: Der Ed Sheeran aus Buxtehude fährt zum ESC 2018

    Der Vorentscheid präsentierte sich ähnlich eines Mini-Eurovision-Songcontest. Während die Musiker nach ihrem Auftritt auf großen Ledersofas das Ergebnis erwarteten, verteilte die dreigeteilte Jury Punkte. Nach und nach musste ein Kandidat nach dem anderen mit schmerzlichen Lächeln zum Abschied in die Kamera winken.

    Und am Schluss blieb nur noch einer: Michael Schulte mit den lockigen, roten Haaren – der nicht nur vom Aussehen her eine gewisse Ähnlichkeit mit dem britischen Singer-Songwriter Ed Sheeran hat. Auch musikalisch dürften die beiden auf einer Wellenlänge liegen. Am 12. Mai beim ESC-Finale in Lissabon wird Schulte zeigen, ob er mit seinem Lied nicht nur die Herzen, sondern auch Punkte gewinnt. Das Gute für ihn: Eigentlich kann es fast nur besser laufen als in den vergangenen Jahren. (AZ)

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