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Iberische Halbinsel: Zahl der Toten nach Waldbränden in Spanien und Portugal steigt

Iberische Halbinsel

Zahl der Toten nach Waldbränden in Spanien und Portugal steigt

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    Zwei Frauen gehen am Montagvormittag n Pontevedra Spanien an den Überresten eines ausgebrannten Busses vorbei.
    Zwei Frauen gehen am Montagvormittag n Pontevedra Spanien an den Überresten eines ausgebrannten Busses vorbei. Foto: Lalo R. Villar, dpa

    Rund fünf Monate nach den verheerenden Bränden mit 64 Toten in Portugal halten brennende Wälder Tausende von Menschen auf der iberischen Halbinsel erneut in Atem. Sowohl im Zentrum und im Norden Portugals sowie im Norden und Nordwesten Spaniens wüteten in der Nacht zum Montag zahlreiche Feuer. Die Flammen forderten bereits mindestens 36 Menschenleben, darunter ein Säugling.

    Waldbrände: Zwei Tote in Lieferwagen

    In der spanischen Gemeinde Nigrán in der Region Pontevedra seien am Sonntagabend in einem abgebrannten Lieferwagen die verkohlten Leichen von zwei Männern gefunden worden, teilten die Behörden mit. Ministerpräsident Mariano Rajoy sprach den Angehörigen der Opfer auf Twitter sein Beileid aus. Im Zentrum Portugals starben insgesamt drei Menschen in den Ortschaften Penacova und Sertã, wie eine Sprecherin des Zivilschutzes am späten Abend mitteilte.

    Besonders betroffen war in Spanien die Region um die Hafen- und Industriestadt Vigo. In der größten Stadt Galiciens und in anderen Gemeinden der Region gab es Rauchschwaden, die von den Waldbränden stammten. In den Vororten Vigos mussten Medienberichten zufolge unter anderem die Besucher eines Einkaufszentrums, die Nachtschicht-Arbeiter verschiedener Fabriken sowie Dutzende Bewohner der Universitäts-Residenz in Sicherheit gebracht werden. 

    In vielen Ortschaften in Portugal und Spanien wurden Menschen von Zivilschutz und Feuerwehr aus ihren Wohnungen geholt und in Notunterkünfte gebracht.

    Mehr als 100 Feuerherde in Portugal

    Behördenangaben zufolge gab es in Spanien in der Nacht zum Montag knapp 150, in Portugal mehr als 100 Feuerherde. Allein in Portugal wurden die Flammen auch nach Einbruch der Dunkelheit von rund 5500 Angehörigen der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Streitkräfte bekämpft. Dort mussten zahlreiche Landstraßen und auch drei Autobahnen gesperrt werden. Medien berichteten von "Hunderten bis Tausenden Menschen", die nachts in ihren Fahrzeugen festsaßen. 

    Die seit Monaten anhaltende Trockenheit und starke Winde begünstigten in vielen Gebieten der iberischen Halbinsel den Ausbruch und die Ausbreitung der Brände, sagte die Feuerwehr. 

    Regierungschef spricht von Brandstiftern

    Bei Wald- und Buschbränden in der nordwestspanischen Provinz Galicien starben vier Menschen. Etliche Brände sind nach offiziellen Angaben das Werk von Brandstiftern. Trotz der ungelösten Krise um Katalonien fuhr der spanische Regierungschef Mariano Rajoy am Montag nach Galicien, um sich ein Bild zu machen. Anschließend sagte er, es werde alles getan, um die Urheber der Brände festzunehmen. "Was wir hier erleben, ist kein Zufall", sagte Rajoy. "Das wurde bewusst verursacht."

    Etwa 20 von den Bränden bedrohte Ortschaften wurden evakuiert. Auch ein Studentenwohnheim der Universität Vigo und eine Fabrik des Automobilherstellers PSA Peugeot Citröen wurden geräumt. Insgesamt wurden in der Region bis zu 200 Brandherde registriert, 60 Feuer brachen am Sonntagnachmittag aus. Betroffen war eine Fläche von mehr als 4000 Hektar - das ist mehr als das Vierfache der Fläche von Berlin.

    "Wir haben nicht geschlafen und waren die ganze Nacht alarmiert, haben beobachtet, wie der Wind dreht und wohin das Feuer sich bewegt", sagte eine Bewohnerin in Galicien im Fernsehen. Auch in der nordspanischen Region Asturien flammten Waldbrände auf. Verletzt wurde dort zunächst niemand.

    Im Juni waren bei Bränden im Bezirk Leira in der Mitte Portugals mindestens 63 Menschen ums Leben gekommen. Das Zentrum lag bei Pedrógão Grande, etwa 200 Kilometer nordöstlich von Lissabon. Im August brachen in der Mitte Portugals erneut mehr als 150 Waldbrände aus.  dpa

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