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Acrobat Challenge: Musiker sammeln über 92.000 Pfund für krebskranken Posaunisten

Acrobat Challenge

Musiker sammeln über 92.000 Pfund für krebskranken Posaunisten

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    Posaunisten und anderen Musiker auf der ganzen Welt spielen derzeit "The Acrobat" für einen krebskranken 26-Jährigen aus England. Damit sammeln sie Spenden für eine neue Therapie.
    Posaunisten und anderen Musiker auf der ganzen Welt spielen derzeit "The Acrobat" für einen krebskranken 26-Jährigen aus England. Damit sammeln sie Spenden für eine neue Therapie. Foto: Paul Zinken, dpa (Symbolfoto)

    Es ist ein kleines Musikstück, das momentan um die Welt geht: Tausende Videos gibt es bereits in den sozialen Netzwerken, in denen einzelne Musiker, kleine Gruppen oder ganze Orchester das Posaunen-Solo "The Acrobat" spielen. Das Ganz läuft unter dem Schlagwort #AcrobatChallenge und ist für einen guten Zweck.

    Die Teilnehmer sammeln Spenden für den krebskranken englischen Posaunisten Stephen Sykes. Dessen Eltern haben die Kampagne ins Leben gerufen und wollen über die Internet-Plattform "gofundme" 90.000 Pfund für eine Therapie sammeln. Innerhalb von nur 18 Tagen wurden bereits über 92.000 Pfund gespendet (Stand Donnerstag) - zum großen Teil von Musikern überall auf der Welt. Damit hat die Aktion ihr Ziel von 90.000 Pfund sogar übertroffen.

    #AcrobatChallenge sammelt für krebskranken Stephen Sykes

    Der 26-jährige Posaunist leidet unter dem Hodgkins Syndrom, ein Lymphdrüsenkrebs, das vor allem junge Menschen betrifft. Nach Angaben der Eltern musste er bereits sechs Chemotherapien über sich ergehen lassen, doch bisher konnte keine den Krebs erfolgreich bekämpfen. Nun gibt es ein neues Medikament, das allerdings noch nicht von den Krankenkassen übernommen wird. Falls die Therapie anschlagen sollte, braucht der 26-Jährige außerdem eine Knochenmarkspende.

    Um genug Geld zu sammeln, wandte sich die Familie an Menschen, die Sykes Leidenschaft zur Musik teilen. Der Posaunist spielt unter anderem in der Tredegar Town Band, einer in Großbritannien bekannten Brass Band. Die Idee war ein voller Erfolg: Inzwischen sind auf Facebook und Youtube Videos aus England, Schottland, Norwegen, Belgien, den Niederlande und auch aus Österreich zu finden. Wer seinen Beitrag online stellt, verpflichtet sich, mindestens fünf Pfund zu spenden.

    Ähnlich wie bei der IceBucket-Challenge, die vor einigen Jahren zum Netz-Hit wurde, werden drei weitere Musiker nominiert, die dann am Zug sind - und die werden immer kreativer. Sogar ein Video im Schneemann-Kostüm existiert bereits.

    Ice Bucket Challenge und Co: Diese Challenges eroberten schon das Netz

    ICE BUCKET CHALLENGE: Einen Kübel mit Eiswasser gossen sich im Sommer 2014 Prominente ebenso wie Normalos über den Kopf - und stellten die Videos online. Wer mitgemacht hatte, nominierte andere zur Teilnahme. Hintergrund war ein guter Zweck: Die Aktion sollte die Nervenkrankheit ALS ins Bewusstsein rücken und Spenden bringen.

    PLANKING: Teilnehmer fotografierten, wie sie kerzengerade an ungewöhnlichen Orten oder auf besonderen Gegenständen lagen. Auch diese Aktionen wurden als gefährlich kritisiert. Es gab etwa Fotos im Netz, bei denen Menschen auf Dächern oder Balken lagen.

    GANGNAM STYLE: Der Hit des südkoreanischen Rappers Psy löste 2012 einen Internettrend aus, bei dem es ebenfalls ums Tanzen ging. Teilnehmer eiferten Psy nach, indem sie ihre Hände über Kreuz hielten und mit gespreizten Beinen auf und ab hopsten.

    HARLEM SHAKE: Tanz-Filmchen mit dem Namen «Harlem Shake» verbreiteten sich 2013 im Internet wie ein Virus. Langweilige Situationen im Uni-Hörsaal, an der Haltestelle, im Call-Center, im Büro oder in der Studenten-WG wurden für Tanz-Einlagen genutzt.

    BIERNOMINIERUNG: Auch hier nominierten sich Teilnehmer gegenseitig zum Mitmachen - mit einem guten Zweck hatte der Trend jedoch nichts zutun. Vereinfacht gesagt handelte sich um Videos von Bier trinkenden Menschen. Nominierte hatten 24 Stunden Zeit, mit einer eigenen Trinkaktion zu antworten - und wieder neue Leute zum Mitmachen aufzufordern. Der Aufruf zum Alkoholtrinken sorgte für Kritik.

    TRUMPSCOMING: Unter #TrumpsComingChallenge oder #TrumpIsComingChallenge laden Nutzer derzeit Videos hoch, in denen jemand ruft, dass der künftige US-Präsident Donald Trump kommt - woraufhin Massen von Menschen schreiend davonrennen.

    Die Spenden, die über die 90.000 Pfund-Grenze hinaus eingehen, will die Familie das Geld an andere Krebskranke weitergeben. ida

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