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Tarek Mohamad: Muslim berührt auf Facebook Zehntausende mit Appell zum Frieden

Tarek Mohamad

Muslim berührt auf Facebook Zehntausende mit Appell zum Frieden

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    Tarek Mohamad fordert auf Facebook einen friedlichen und toleranten Islam.
    Tarek Mohamad fordert auf Facebook einen friedlichen und toleranten Islam. Foto: Julian Stratenschulte/Archiv (dpa)

    Tarek Mohamad war spürbar verärgert über so einige seiner muslimischen Glaubensbrüder, als er am Freitagabend einen Facebook-Post schrieb, der seitdem zehntausendfach geteilt wurde. "Mir liegt etwas Großes am Herzen. Ich habe lange genug die Klappe gehalten", beginnt er - und hält dann eine Standpauke, die gleichzeitig ein Appell zum Frieden ist.

    Schon im ersten Absatz findet er deutliche Worte an einige andere Muslime, mit deren Verhalten er nicht einverstanden ist: "Wann immer ich mein Facebook sehe, sehe ich meine Landsleute, wie sie mit Geld protzen, gegen Türken oder Kurden hetzen, gegen Deutsche hetzen, gegen Schwule und Lesben hetzen. Salafisten oder IS Bastarden Zuspruch geben und meinen, dass wir Moslems irgendwann Europa einnehmen. Ich will nicht Europa einnehmen!! Ich will in FRIEDEN mit meinen türkischen, deutschen, kurdischen und jüdischen Brüdern und Schwestern leben!"

    Tarek Mohamad betont, dass der Islam eine friedliche Religion sei, die jedes Lebewesen auf der Welt toleriere. Und er ruft seine Glaubensbrüder zur Integration auf. "Hört auf, Kriminelle Sachen zu machen! Hört auf, die Frauen hier als Schlampen zu betrachten! Hört auf, den Menschen den Glauben auf zwingen zu wollen!", ermahnt er.

    Den kompletten Post können Sie hier nachlesen:

    Tarek Mohamad bekommt auf Facebook viel Zuspruch - und Drohungen

    Als Tarek Mohamad diesen Facebook-Beitrag am Freitagabend schrieb, waren seit dem Axt-Angriff eines Asylbewerbers in Würzburg wenige Tage vergangen. Und erst Stunden vorher hatte David Ali S. in München neun Menschen und sich selbst erschossen - was zu diesem Zeitpunkt noch als möglicher Terroranschlag galt. Diese Ereignisse werden Tarek Mohamad wohl zu dem Post mit den deutlichen Worten bewegt haben - auch wenn er deutlich macht, dass ihm die Worte schon lange auf dem Herzen lagen.

    Bis zum Donnerstagmorgen wurde der Post mehr als 85.000 Mal geteilt. In den Kommentaren bekommt Tarek Mohamad viel Zuspruch und Respekt für seine Worte. "Hut ab, toll geschrieben und die Meinung der großen Mehrheit vertreten!", heißt es hier zum Beispiel.

    Tarek Mohamad bedankt sich für die Reaktionen. Er habe auf vielen Wegen Zuspruch bekommen. Es sollen ihn aber auch viele Hassnachrichten und sogar Morddrohungen erreicht haben. Er weist außerdem die Vorwürfe zurück, dass es sich bei seinem Profil um einen Fake handle oder dass er ein verdeckter Terrorist sei.

    Der junge Muslim kündigt an, es nicht beim Facebook-Post belassen zu wollen - schon bald möchte er demnach Demonstrationen organisieren, um auch auf der Straße für Frieden einzutreten. AZ

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