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Raum Freiburg: Mutter soll tausende Euro für Vergewaltigung von Sohn kassiert haben

Raum Freiburg

Mutter soll tausende Euro für Vergewaltigung von Sohn kassiert haben

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    Für den schweren sexuellen Missbrauch eines Neunjährigen sollen die Beschuldigten der Mutter des Jungen jeweils mehrere Tausend Euro gezahlt haben.
    Für den schweren sexuellen Missbrauch eines Neunjährigen sollen die Beschuldigten der Mutter des Jungen jeweils mehrere Tausend Euro gezahlt haben. Foto: Patrick Seeger, dpa

    Dieser Fall sorgt deutschlandweit für Schlagzeilen: Eine Mutter soll ihren Sohn Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen haben. Die Frau kommt aus der Nähe von Freiburg.

    Die Ermittler hatten am Donnerstag bekannt gegeben, dass in dem durch einen anonymen Hinweis im September aufgeflogenen Fall insgesamt acht Beschuldigte in Untersuchungshaft sitzen, darunter die Mutter und ihr einschlägig vorbestrafter Lebensgefährte. Sie sollen das Kind selbst missbraucht und es außerdem für Missbrauchstaten verkauft haben.

    Die Mutter habe jeweils mehrere tausend Euro von den Tätern kassiert, berichtete der Spiegel am Freitag unter Berufung auf die Freiburger Staatsanwaltschaft auf seiner Internetseite. Oberstaatsanwalt Michael Mächtel sagte demnach, "auch finanzielle Interessen" seien Motiv für die Taten gewesen.

    Nach Fall im Raum Freiburg: Polizei prüft Verbindungen zu anderen Taten

    Die Polizei prüft auch mögliche Verbindungen zu anderen Taten. Hierfür werteten die Ermittler beschlagnahmte Filme und Datenträger aus, sagte eine Sprecherin der Polizei Freiburg am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

    Im Zentrum des Falls steht die 47 Jahre alte Mutter des Jungen sowie ihr 37 Jahre alter Lebensgefährte. Beide lebten bei Freiburg. Sie sollen das Kind gemeinsam sexuell misshandelt und anderen Männern gegen Geld angeboten haben. Die Kontaktaufnahme lief den Angaben zufolge über das Internet. Die Taten ereigneten sich von 2015 bis Herbst vergangenen Jahres - also rund zwei Jahre lang.

    Der Junge befindet sich seit den Festnahmen in staatlicher Obhut, wie ein Sprecher des Jugendamtes Breisgau-Hochschwarzwald bestätigte.

    Sohn an Vergewaltiger verkauft - Polizei nimmt Verdächtige fest

    Erschreckend sind die Details, die Polizei und Staatsanwaltschaft zu dem Fall veröffentlichen: zum Beispiel die Festnahme eines Mannes aus Schleswig-Holstein, den Polizisten verdeckt überwachten. Zum sexuellen Missbrauch des Neunjährigen soll der 43-Jährige extra nach Karlsruhe gereist sein. Bei seiner Festnahme hatte er einen Rucksack mit Fesselutensilien dabei, wie das Landeskriminalamt berichtet. Nach Erkenntnissen der Ermittler soll der Mann zuvor Tötungsfantasien im Zusammenhang mit einem Kindesmissbrauch geäußert haben.

    Bei weiteren Ermittlungen fanden die Beamten Filme, die den sexuellen Missbrauch eines Mädchens zeigten. Mutmaßlicher Täter sei der Vater gewesen, so das LKA. Der 32-Jährige wurde ebenfalls festgenommen.

    Unter den Verdächtigen befindet sich den Angaben zufolge auch ein 49 Jahre alter Soldat der Bundeswehr. Dieser sei in seiner Kaserne der deutsch-französischen Brigade im Elsass festgenommen worden. Ein Sprecher des Heeres bestätigt dies am Donnerstag. Der Mann sitze seit dem 25. Oktober in U-Haft. Er sei vorläufig des Dienstes enthoben worden und dürfe keine Uniform mehr tragen.

    Die weiteren Männer, die in Untersuchungshaft sitzen, seien 32 bis 43 Jahre alt. Sie stammen den Ermittlern zufolge aus der Nähe von Freiburg, aus Schleswig-Holstein, der Schweiz und Spanien.

    Festgenommen wurden sie in Deutschland, Österreich und Spanien. Sie sind den Angaben zufolge bereits an Deutschland ausgeliefert worden. Einige von ihnen, darunter der Lebensgefährte der Mutter, seien wegen ähnlicher Delikte vorbestraft.

    Den Angaben zufolge haben sich einige der Verdächtigen den Ermittlern gegenüber geäußert. Details hierzu wollte die Staatsanwaltschaft nicht nennen. Ermittelt werde weiter. Wann es zu Anklagen oder Prozessen in dem Fall komme, sei noch nicht absehbar. (dpa/AZ)

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